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Spacey brilliert vor und hinter der Kamera


Die Geschichte vom Aufstieg und Fall des Pop-Idols und Schauspielers Bobby Darin, der 1973 im Alter von nur 37 Jahren starb, klingt wie ein Groschenroman: Schon als Kind von Krankheit gezeichnet, prophezeien ihm die Ärzte ein kurzes Leben bis allenfalls zum 15. Jahr. Doch Ehrgeiz, Talent und Erfolg mit Hits wie »Mack the Knife« und »Beyond the Sea« sowie die Ehe mit der Film- Schönheit Sandra Dee machen ihn zum umjubelten Star. Dann aber kommt der jähe Absturz.
»Oscar«-Gewinner Kevin Spacey (45, »American Beauty«) gelang mit seiner zweiten Regie-Arbeit »Beyond the Sea«, die er auch als Drehbuchautor und Hauptdarsteller trägt, ein Kinojuwel fern der üblichen Strickmuster des biographischen Films. Mit gnadenloser Schärfe zeigt er den äußeren Glanz und die Verführung des Showgeschäfts. Doch vor allem konzentriert er sich auf das Psychogramm eines Menschen, der verzweifelt gegen sein vorgezeichnetes Schicksal kämpft und diesen Kampf verlieren muss.
Dem opulent ausgestatteten und elegant fotografierten Film, der seinen Schwung wesentlich aus der Musik gewinnt, ist Kevin Spaceys Hingabe in jeder Szene anzusehen. Der Star hat jahrelang um dieses Projekt gekämpft: »Ich wollte diesen Film unbedingt machen. Aus Verehrung für Bobby Darin, der zu Unrecht im Schatten Frank Sinatras steht, und aus Liebe zu seinen Songs.«

Artikel vom 17.02.2005