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SCP stürmt die Spitze

Paderborn gewinnt 1:0 - Spork und Da Silva gesperrt

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WB). »Das Ergebnis stimmt, unser Spiel nicht.« Kurz und knapp fasste Pavel Dotchev den 1:0 (0:0)-Sieg des SC Paderborn 07 gegen den Wuppertaler SV zusammen. Dass die Ostwestfalen damit die Tabellenführung in der Fußball-Regionalliga übernahmen, interessierte den SCP-Trainer dabei nur am Rande.

»Wir haben unseren Vorsprung auf Platz drei auf sechs Punkte ausbauen können, nur das zählt«, rechnete der Bulgare nach dem hart erkämpften, insgesamt aber glücklichen Arbeitssieg vor. Glücklich deshalb, weil die Gäste die klareren Chancen hatten. Der erste »Warnschuss« kam von Andreas Gensler (20.), den Torwart Stephan Loboué abwehren konnte.
Nach der Pause ließen der eingewechselte Holger Gaißmayer (76./77.) und Jean-Louis Tavarez (88.) beste Möglichkeiten ungenutzt. Die Latte und Loboué retteten die knappe Paderborner Führung über die Zeit, für die einmal mehr Guido Spork gesorgt hatte. Der mit Abstand torgefährlichste Mittelfeldspieler (sieben Saisontore) des SCP hatte nach gut einer Stunde das »Tor des Tages« geköpft. Nach einer Maß-Flanke des eingewechselten Neuzugangs Rodovan Vujanovic (62.) hatte sich der 30-Jährige mit »letzter Kraft« in den Ball gewuchtet.
Zu diesem Zeitpunkt standen nur noch 18 Feldspieler auf dem Platz. Der WSV-Keeper und Ex-Paderborner Christian Maly (32.) hatte wegen angeblicher Notbremse »Rot« gesehen, hofft aber auf Freispruch. »Ich habe Krösche gar nicht berührt«, meinte Maly. Markus Krösche selbst sprach später von einem »leichten Kontakt«, ging gemeinsam mit Maly zum Schiedsrichter, um den »Sonderbericht« noch abzuschwächen.
Kurz nach der Pause »durfte« auch Alessandro Da Silva (52.) wegen wiederholten Foulspiels vorzeitig duschen gehen. Da Silva sah, in Durchgang eins schon verwarnt, die Gelb-Rote Karte und fehlt am Samstag in Kiel, ebenso der Torschütze. Guido Spork baute seinen Regionalliga-Rekord aus, sah zum zehnten Mal die gelbe Karte und ist ebenfalls gesperrt. Personelle Probleme, die die Auswärts-Aufgabe im Norden nicht einfacher machen, der Dotchev aber dennoch voller Optimismus entgegen sieht: »Wir müssen uns spielerisch steigern, wir werden uns steigern und dass wir viel besser Fußball spielen können, haben wir in der Hinrunde oft genug bewiesen.«
Einfacher hätte es die neue Nummer 1 der dritten Liga schon am Samstag haben können. Einen Konter in Überzahl (75.) machte Thorsten Becker mit einem schlechten Zuspiel auf Vujanovic selbst zunichte. Einen klaren Elfmeter (78./Foul von Stuckmann an Vujanovic) gab der Schiri nicht.
SC Paderborn 07: Loboué - Krösche, Bollmann, Latinovic, Becker - Cartus (46. Vujanovic), Da Silva, Spork, Tomoski (70. Maaß), Schüßler - Löbe
Zuschauer: 2606
Tor: 1:0 Spork (62.)
Gelb-Rot: da Silva (Paderborn/53.)
Rot: Maly (Wuppertal/33.)

Artikel vom 21.02.2005