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»Gesund und
munter« mit
eigener Firma

Schüler gründeten Jugendcafé

Sennestadt(ho). Es war wie im »richtigen« Leben: Auf vier zu vergebende Stellen kamen 13 Bewerber. Das Team ist gefunden, seit gestern ist das neue Schüler- und Jugendcafé in der Comeniusschule in Sennestadt geöffnet, arbeitet als eigenständige Firma.
Konrektor Albert Rohn sieht in dem Schülerunternehmen nicht nur eine Bereicherung für den Schulalltag, sondern für die Schülerinnen und Schüler, die eingestellt wurden, ist die Mitarbeit zugleich berufsvorbereitende Maßnahme. »Wir haben bewusst die Schüler ausgewählt, die praktisch mehr gefördert werden müssen«. Und diese Aufgabe hatten Geschäftsführerin Daniela Plitzke und Eva Heselhaus vom Kollegium. »Wir haben Vorstellungsgespräche geführt und uns dann entschieden«.
Entstanden ist die Schülerfirma aus dem Frühstücksverkauf. »Viele der Mädchen und Jungen kamen ungefrühstückt in die Schule, hatten zudem eine ungesunde Ernährung«, sagt Daniela Plitzke. Unter dem Motto »Gesundes Frühstück« wurde das Unternehmen gegründet, ein bisher von größeren Schülern genutzter Raum wurde mit Hilfe von Sponsoren (Lions-Club, Technikerkrankenkasse, Arbeiterwohlfahrt und Volksbank Brackwede) möbliert und gemütlich umgestaltet.
Tatkräftig zur Seite steht den Jugendlichen Kathrin Kusch, als Ein-Euro-Kraft von der Bundesagentur für Arbeit vermittelt. Die arbeitslose ehemalige kaufmännische Angestellte hofft, wieder einen Job zu finden. So lange hilft sie gern in der Schülerfirma der Comeniusschule. »Für die Lehrer eine Entlastung, denn wir können ja nicht während des Unterrichts Aufsicht in der Firma führen«, sagt Albert Rohn.
Und die Schüler sind nicht nur für den Verkauf von Speis und Trank zuständig, sie müssen auch selbst disponieren, einkaufen und die Speisen zubereiten. Der Gewinn am Ende eines Schul-Geschäftsjahres kommt gemeinsamen Aktivitäten der Schule zu Gute. Und am »ganz großen Traum« wird gearbeitet: »Wir können uns ein Catering bei Veranstaltungen vorstellen«, erklärt der Konrektor, der der Schülerfirma schon mal die Bewirtung einer Lehrerfortbildung in Aussicht stellte. Da die Schule über eine eigene Küche verfügt, ist auch warme Verköstigung kein Problem. Kinder, die nachmittags betreut werden, kommen gern darauf zurück. Belegte Brötchen, Obst, Müsli, Wasser, Saft und Tee gehören zum Angebot der Schülerfirma. »Renner« ist allerdings die Pizza, »die wird sogar gern schon zum Frühstück genommen«, schmunzelt Konrektor Albert Rohn.

Artikel vom 09.02.2005