Von Burgit Hörttrich Bielefeld (WB). Top - die Wette gilt. Zum siebten Mal hatte die Werbegemeinschaft InSchildesche e.V. zur Eiswette eingeladen. Zum siebten Mal war der Obersee nicht zugefroren. Zum siebten Mal schaffte Vorsitzender Horst Bruning es dennoch, vom Westufer (Talbrückenstraße) zum Ostufer quer über die Wasserfläche hinüber zu kommen. Diesmal im Segelboot, entliehen vom Marine Regatta Verein Bielefeld. Bruning und Schildesches Bezirksvorsteher Detlef Knabe stachen höchst gekonnt in See, nutzten den Wind, der nicht unbedingt eine s-teife Brise genannt werden konnte, zeigten eine gewagte Halse und legten dann, wenige Minuten, nachdem das Boot zu Wasser gelassen wurde, schon unfallfrei an. Für Knabe war die Eiswette und ihre Folgen eine Premiere, die ihm jedoch Dank des sonnigen Wetters positiv in Erinnerung bleibt. Seine Vorgängerin im Amt, Ursula Bernecker, die den Segelturn vom Ufer aus verfolgte, musste da in früheren Jahren unter misslichen Wetterbedingungen ganz andere Strapazen auf sich nehmen. . . Bei strahlendem Sonnenschein, wenn auch bei Temperaturen, die sich so gerade über dem Gefrierpunkt bewegten, hatten viele Spaziergänger den Obersee als Ziel erkoren. Bei »Seekrug«-Wirt Christian Schulz begann die Freiluft-Saison: Im Biergarten blieb kaum ein Sitzplatz frei - wenn ein Großteil der Gäste auch Glühwein oder heißen Kakao einem eiskalten Gerstensaft vorzogen. Kabarettist Heinz Flottmann (alias Jürgen Rittershaus) hatte als Ausguck einen Fensterplatz im Giebel des »Seekrug« bezogen und informierte die Schaulustigen über jedes Manöver der zweiköpfigen Crew auf ihrem Weg der Obersee-Überquerung. Flottmann konstatierte anschließend: »Was beweist die Eiswette? Sie beweist, dass heute um 13 Uhr der Obersee nicht zugefroren ist.« Der eine oder andere Zuschauer, darunter Angelika Gemkow (MdL) wünschten, dass es Horst Bruning auch im nächsten Jahr nicht gelingen möge, den See trockenen Fußes zu durchmessen: »Der Obersee ist so stark verlandet - das könnte leider schon bald klappen - ohne Eis.« Frühestens im Herbst 2006 soll damit begonnen werden, den See von Ablagerungen zu befreien. Da hat es Eiswette Nr. 8 schon längst gegeben.
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