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Problemlöser und Partner des
Maschinenbaus

August Dreckshage GmbH & Co. KG

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Der alteingesessene Handwerksbetrieb, der Metallbauer, der weltweit exportiert, das exklusive Fachgeschäft in der City: Der Mittelstand ist Rückgrat der Wirtschaft und Garant für die Zukunft. Das WESTFALEN-BLATT stellt in einer Serie erfolgreiche Mittelständler vor. Heute: August Dreckshage GmbH & Co. KG.

»Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Unser Miteinander ist geprägt von Wertschätzung und großer Harmonie, unabhängig von Position in der Hierarchie oder Funktion im Unternehmen«, sagt Wolfgang Jordan (59). Wenn der Diplom-Ingenieur und Inhaber der August Dreckshage GmbH & Co. KG von Familienbetrieb spricht, ist damit weniger das Thema Generationen angesprochen als vielmehr die grundsätzliche Struktur eines Mittelständlers mit 77 Mitarbeitern, bei dem Begriffe wie »Betriebsklima« eben anders definiert werden.
Dreckshage ist Partner des Maschinenbaus, dicht am Problem des Kunden orientiert, optimal aufgestellter Problemlöser und, wie Prokurist Werner Schäper (52) betont, grenzenlos in Bewegung. Und das schätzen immer mehr Kunden. Das Unternehmen in Hillegossen wächst.
Begonnen hatte die Firmengeschichte 1924 mit August Dreckshage. Der Oerlinghauser machte sich als Vertreter mehrerer Metallunternehmen selbstständig. Drei Jahre später wird an der Rohrteichstraße ein Lager für Blankstähle eingerichtet. Rohre für die Fahrradindustrie waren die erste Handelsware, berichtet Jordan. Nach dem Tod des Gründers 1950 übernehmen die Söhne Heinrich und Konrad die Firma, 1956 baut man an der Herforder Straße, übernimmt 1960 auch Edelstahl in die Angebotspalette.
Im Jahr 1974 kommt Wolfgang Jordan ins Unternehmen. Der Vertriebsingenieur wird bald Gesamtprokurist, gliedert schon 1980 dem Handelshaus die technische Abteilung für Antriebstechnik an und wird 1981 Geschäftsführer. Mit Jordan und 1987 dem Eintritt von Werner Schäper als Vertriebsleiter beginnt für das Unternehmen genau jene konstante Entwicklungsbewegung, auf die man heute als Erfolgsrezept berechtigt stolz ist.
Ziel war immer, das Dienstleistungsangebot konsequent zu erweitern, in dem man den Kunden über das bisherige Sortiment hinaus gehende neue Waren, Produkte und Leistungen anbieten kann. Wie bei einem Getriebe griff ein Rädchen ins nächste: Führungsbuchsen kamen hinzu, Gewindetriebe. Im Jahr 1981 wurde die Lineartechnik präsentiert. Aber auch das dritte Geschäftsfeld bedingte der sich verändernde Markt fast zwangsläufig: Konstruktionsprofile und Systeme aus Aluminium für Maschinenverhausungen und Arbeitstische ebenso wie für gewonnene Taucher-Wetten bei Thomas Gottschalk.
Seit 1993 ist Dreckshage im Neubau in Hillegossen. Auf knapp 14 000 Quadratmetern Grundstück gibt es genügend Erweiterungsmöglichkeiten. Neben Handel und Lagerung gibt es an der Walter-Werning-Straße längst auch eine eigene Fertigung. Auf Wunsch liefert und montiert Dreckshage sogar, im kleinen Handwerksbetrieb genauso wie im Maschinenbaukonzern.
Seit 1999 ist an der Spitze der Firma ein Trio tätig, dem die gemeinsame Arbeit nach eigenen Angaben »unglaubliche Freude« bereitet. Wolfgang Jordan hatte das Unternehmen seinerzeit von der Familie Dreckshage erworben, Sohn Christian (32) kam als Kaufmann und Wirtschaftswissenschaftler in die Firma, ist seit 2005 ihr kaufmännischer Leiter. Zum geschäftlichen Erfolg gehört neben allen frischen Ideen, Flexibilität, Können und Kompetenz allerdings noch etwas anderes, da ist Wolfgang Jordan ganz ehrlich: »Ohne das entsprechende Quäntchen Glück geht einfach nichts.«

Artikel vom 09.02.2005