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560 000 Euro gestohlen

Landgericht verurteilt Automatentechniker


Bielefeld (uko). Drei Jahre Haft wird der 38-jährige Bielefelder Andreas H. absitzen müssen, weil er die Firmengruppe Kummer um 560 000 Euro gebracht hat. Diese Entscheidung hat das Landgericht getroffen, das sich zwischen den Anträgen von Staatsanwalt Franz-Josef Weber (vier Jahre) und Verteidiger Detlev Binder (zweieinhalb Jahre) einpendelte. Zudem wurde der Haftbefehl gegen den Mann aufgehoben.
In den Jahren 2001 bis 2004 hatte H. beim Abkassieren von Gelddautomaten der Firma Kummer in Bielefeld, Minden, Beckum, Herford und Rheda-Wiedenbrück zumeist vierstellige Euro- oder D-Mark-Beträge entommen und anschließend die elektronische Datenverarbeitung manipuliert. Die Firma Kummer jedenfalls reagierte 2004 auf den Geldschwund und installierte in einigen Salons Überwachungskameras.
Andreas H. hatte bis dahin auf großem Fuß gelebt, sich Motorräder, Autos und gar eine Wohnung in Griechenland gekauft. Weber rechnete in seinem Plädoyer vor, der Automatentechniker habe sich ein monatliches illegales Zubrot von 17 000 Euro verschafft. Der Angeklagte hatte im Prozess ein ein umfassendes Geständnis abgelegt. Das wurde vom der 9. Großen Strafkammer ebenso honoriert wie die bereits geleistete Wiedergutmachung: Bislang sind schon 40 Prozent des gestohlenen Geldes zurückgezahlt worden. Weitere Verhandlungen mit dem ehemaligen Arbeitgeber laufen.

Artikel vom 04.02.2005