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Volmers Reisefreiheit

Im Zweifel immer für Karate


»Im Zweifel für die Reisefreiheit«: Ludger Volmers Maßgabe für zweieinhalb Jahre deutsche Visa-Politik nimmt dramatische Auswüchse an.
Das zwischen allen Stühlen sitzende Auswärtige Amt hat gestern zwar Sicherheitspannen bei der Einreise von zwei tschetschenischen Terroristen entkräftet - allerdings mit einem Dementi, das als Bestätigung durchgeht. Alle Sicherheitsabfragen seien vorgenommen worden, hieß es diplomatisch geschliffen. Dabei bleibt aber außer Acht, dass fehlende Einträge im Ausländerzentralregister oder im Schengener Informationssystem für die Bundesrepublik um so skandalöser sind. Denn der russische Geheimdienst hatte vor den Brüdern gewarnt hat.
Auch der Hinweis, dass die »Bild«-Exklusiv-Meldung seit langem bekannt sei, entschärft zwar den Neuigkeitswert, erhöht aber den Druck auf die dringend zu durchleuchtende Einreisepraxis. Rot-Grün fürchtet nämlich die Antwort auf die Frage, warum die Tschetschenen trotz des Terrorverdachts unbehelligt bleiben und sich frei bewegen konnten.
Offizieller Grund der Einreise war übrigens ein Karatewettkampf bei Dresden. Das erinnert an einen anderen Karateka, der dort lange Zeit Chef-Spion war: Wladimir Putin. Vom Schröder-Freund ist bekannt, dass er längst wieder reichlich Agenten nach Deutschland entsendet. Aber das will in Berlin ja auch keiner wissen....Reinhard Brockmann

Artikel vom 04.02.2005