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Protest gegen Studiengebühren

Spontane Demo der Studenten - »Freie Bildung ein Menschenrecht«


Bielefeld (sas). Politischer Schwachsinn, wetterte Christian Beier vom AStA der Universität Bielefeld gestern, seien Studiengebühren. Und wer glaube, dass sie in Nordrhein-Westfalen nicht über kurz oder lang erhoben würden, sei naiv oder dumm.
Einige hundert Studenten waren dem Aufruf des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) zur Vollversammlung gefolgt. Sie formulierten ihren Protest gegen die Einführung von Studiengebühren, zu der das Bundesverfassungsgericht den Weg frei gemacht hat: Es hat das bundesweite Verbot von Studiengebühren für nichtig erklärt und ihre Einführung in das Ermessen der Länder gestellt.
Zwar hat Nordrhein-Westfalen erklärt, keine Studiengebühren einführen zu wollen - aber dieser Aussage misstrauen die Studierenden. Ebenso wenig vertrauen sie darauf, dass es bei den ins Auge gefassten 500 Euro bleiben wird. »Zu vernachlässigen ist aber auch diese Summe nicht, wenn man weiß, dass die meisten Studenten von weniger als 600 Euro im Monat leben«, sagte Ernest Hammerschmidt vom bundesweiten Aktionsbündnis gegen Studiengebühren. Freie Bildung, so sein Plädoyer, sei kein Privileg, sondern ein Menschenrecht. Der Forderung, Stellung zu beziehen, kamen gut 150 Studenten spontan nach: Sie zogen im Berufsverkehr demonstrierend zum Rathaus, wo dann noch etwa 30 ankamen.

Artikel vom 04.02.2005