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Eine Gänsehaut läuft
über den Rücken

Erschüttert über Euthanasiepraxis in Holland


Zu dem Artikel »Die Kultur des Todes ist Realität« von Birgit Kelle, stellvertretende Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft »Lebensrecht für Alle«:
Mit tiefer Erschütterung haben wir den Artikel über die Euthanasiepraxis in Holland zur Kenntnis genommen. Wir haben Angst bekommen, Angst um die alten Menschen, aber auch um die neugeborenen Babys, die sogar nach der Geburt wegen einer Behinderung noch totgespritzt werden sollen. Vielen Dank für den offenen Artikel!
Hier noch einige Gedankenanstöße: Uns fällt auf, dass heute mit dem Begriff »Angehörige« oft in verklärender Weise umgegangen wird. Es ist leider in der Realität nicht immer so, dass die Angehörigen nur das Beste für den Pflegebedürftigen wollen. Denn nicht selten sehen sie ihr Erbe schwinden, wenn ein längerer Heimaufenthalt bevorsteht.
Auch Streit und Unversöhnlichkeit in der Familie führen nicht dazu, dem anderen ein langes Leben zu wünschen. Die Ärzte stehen unter einem enormen Druck, die Kosten für die Patienten zu senken. Also 1+1=2, der Pflegebedürftige »muss weg«. Uns läuft bei diesen Vorgängen eine Gänsehaut über den Rücken. Ist ein Mensch nicht mehr wert als die Kosten, die er verursacht? Wir hoffen sehr, dass noch viele aufstehen und helfen, die Menschen zu schützen - manchen auch vor sich selbst. . . 
FRIEDERIKE NIEHAUSMEIERfür den Arbeitskreis des Weißen Kreuzes, Bünde

Artikel vom 17.02.2005