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Tischlerinnung Bielefeld
zieht beim Verein BAJ ein

Lehrwerkstatt jetzt auf dem Dürkopp-Tor-6-Gelände


Bielefeld (MiS). Die Tischlerinnung Bielefeld ist jetzt »Untermieter« beim Verein BAJ auf dem Dürkopp-Tor-6-Gelände an der August-Bebel-Straße und hat ihre Lehrwerkstatt für die überbetriebliche Ausbildung dorthin verlegt. »Für uns ein logischer Schritt nach einer langjährigen Zusammenarbeit«, sagt Innungsobermeister Frank Wulfmeyer.
Der Verein BAJ, der sich um die Ausbildung und Qualifizierung Jugendlicher kümmert, ist seit vielen Jahren selbst Innungsmitglied. Die Tischlerinnung führt bereits seit vielen Jahren ihre Zwischen- und Abschlussprüfungen in der BAJ-Tischlerei durch, weil dort optimale Bedingungen bestehen. Die eigene Lehrwerkstatt in Stieghorst aufzugeben, hatte auch wirtschaftliche Gründe. »Wegen der zurückgehenden Zahl der Auszubildenden war sie nur noch zu 50 Prozent ausgelastet«, erläutert Wulfmeyers Stellvertreter Jürgen Moshage. Noch rund 20 Jugendliche pro Ausbildungsjahr absolvieren derzeit in den Innungsbetrieben eine Lehre. Bis Mitte der 80er Jahre lag die Zahl noch bei mehr als hundert.
Dass die Zahl so deutlich rückläufig ist, liegt nicht am mangelnden Interesse am Tischlerberuf. »Wir haben nach wie vor hohe Bewerberzahlen«, so Wulfmeyer. Jedoch sei die Zahl der Innungsbetriebe in den vergangenen Jahrzehnten von mehr als 100 auf 70 deutlich zurückgegangen. Auch würde nur etwa in 30 dieser Betriebe ausgebildet. Viele Bewerber verfügten zudem nicht über die nötigen Voraussetzungen. Hinzu komme die schwierige wirtschaftliche Lage.
Irma Hermann von der BAJ-Geschäftsleitung freut sich über die neuen Untermieter: »Wir passen gut zusammen.« Der Verein BAJ kann auf diese Weise seine Werkstätten besser auslasten. Denn auch dort ist die Zahl der eigenen Tischler-Azubis inzwischen deutlich von vorher 15 auf jetzt vier bis sieben pro Jahr zurückgegangen.

Artikel vom 27.01.2005