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Mehr Menschen in Armut

Einkommens-Kluft hat sich weiter vergrößert


Berlin (dpa). Die Kluft zwischen Arm und Reich hat sich nach einer neuen Studie seit der Amtsübernahme der rot-grünen Bundesregierung vergrößert. Nach Erhebungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) lebten im Jahr 2003 etwa 15,3 Prozent der Bevölkerung in Armut. 1998 waren es 13,0 Prozent. Zugleich stieg der Bevölkerungsanteil mit höherem und gehobenem Einkommen von 17,9 auf 19,4 Prozent. Grund sei vor allem die gestiegene Arbeitslosigkeit.
Als arm gilt innerhalb der Europäischen Union, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens von vergleichbaren Haushalten zur Verfügung hat. Für eine Familie mit vier Mitgliedern sind dies etwa 1550 Euro pro Monat.
Das DIW verwies darauf, dass die Entwicklung der Armut stark abhängig von der Konjunktur sei. Die Konsequenz aus der größer gewordenen Kluft könne deshalb nicht der Ruf nach weiterer Umverteilung sein. Vorrangig müssten sich die Maßnahmen auf den Abbau von Arbeitslosigkeit als »Wurzel des Übels« richten.

Artikel vom 27.01.2005