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Stadt stellt Weichen für Ganztagsschule

Start zum neuen Schuljahr an der Pollhansschule

Schloß Holte-Stukenbrock (ms). Vorbehaltlich der Zustimmung der Schulkonferenz wird die Pollhansgrundschule zum kommenden Schuljahr als Ganztagsgrundschule geführt. Der Schulausschuss hat gestern Abend einstimmig die Weichen für ein Ganztagsangebot der Schule gestellt.

Wie berichtet, waren im November die Eltern der Schüler in den Klassen 1 bis 3, die der Schulkindergartenkinder und die der Schulanfänger des kommenden Jahres nach ihrem Betreuungsbedarf gefragt worden. Von 280 Fragebögen kehrten 111 beantwortet zurück. Das Ergebnis: 30 Eltern wünschen sich die offene Ganztagsschule für ihr Kind, 23 Eltern halten das Angebot »Schule von 8 bis 1« für ausreichend, 56 Eltern brauchen keine Betreuung. Der Bedarf, der ein Jahr später nach Ansicht von Olaf Junker vom Schulverwaltungsamt noch steigen wird, reicht für zwei Gruppen mit jeweils 25 Kindern.
Pro Schüler und Schuljahr kostet das Ganztagsangebot die Stadt 410 Euro, davon kann die Stadt sich bis zu 100 Euro monatlich nach Einkommen gestaffelt von den Eltern finanzieren lassen. Den Rest der Kosten trägt das Land. Der Bund stellt pro Gruppe 115 000 Euro für die Investitionen für Umbau oder Erweiterung der Schule, geeignete Einrichtungsgegenstände und die Herrichtung des Außengeländes zur Verfügung. Bei zwei Gruppen wären das 230 000 Euro, allerdings müsste die Stadt zehn Prozent der Kosten übernehmen. Die Förderanträge müssen bis zum 30. April gestellt werden.
Olaf Junker sagt, dass die bisherigen drei Gruppen der Betreuung von »8 bis 1« bestehen bleiben können, nicht aber die Gruppe »13 plus« (bis 16 Uhr). Ob Eltern ihre Kinder in das Angebot der offenen Ganztagsschule wechseln lassen, werde vom Angebot des Kooperationspartners abhängen.
Die Pollhansschule unter der Leitung von Irmgard Heimbrodt wünscht sich die BAS als Träger der offenen Ganztagsschule. Seit mehr als einem Jahr ist die BAS (Betreuung an Schulen, ein Projekt der Gesellschaft für Berufs- und Arbeitsförderung (GAB) mbH in Bielefeld) bereits Träger der Randstundenbetreuung an der Pollhansschule und jetzt auch an der Grundschule Stukenbrock. Mögliche Träger könnten auch die Volkshochschule oder die Arbeiterwohlfahrt sein. Wenn die Schulkonferenz zugestimmt hat, werden sich Schule und Schulträger (die Stadt) für einen Träger entscheiden. Die Schule erarbeitet zur Zeit ein inhaltliches Konzept. Wie es mit Leben erfüllt wird, muss dann gemeinsam mit dem Träger erarbeitet werden. Der kann dann auch örtliche Vereine und Verbände mitarbeiten lassen.
Ulla Lehmann (FDP) wehrte sich gestern im Schulausschuss gegen ein »Lex Pollhansschule« und stellte den Antrag, eine Elternbefragung zumindest auch an der Grundschule Stukenbrock durchzuführen. Nachdem die Leiterin der Grundschule Stukenbrock, Christine Weiß, berichtet hatte, dass in diese Richtung noch keine Frage von Eltern gekommen sei und die Schule mit der jahrgangsübergreifenden Schuleingangsphase beschäftigt sei, wurde Lehmanns Antrag abgelehnt. Olaf Junker sagte, dass andere Schulen problemlos in späteren Schuljahren nachziehen könnten - die Fördermittel gebe es zumindest bis 2007/2008.
Christine Roewer (CDU) sagte, Eltern müssten sich fürs ganze Jahr verpflichten, wenn sie ihr Kind ganztags anmeldeten. Junker bestätigte, dass die Ganztagsschule nur an Kinder gerichtet sei, die auch die Pollhansschule besuchten. »Es wird keine Angebotsschule, die Schulbezirksgrenzen bleiben bestehen.«

Artikel vom 25.01.2005