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»Die Unbekümmertheit ist weg«

Frauen-Landesliga: HSG Vlotho/Uffeln steckt im neuen Jahr weiter im Form-Tief

Vlotho (gag). Pascal Vette flüchtete sich in Galgenhumor: »Jetzt müssen wir auf Hahlen und Lahde schauen«, meinte der Trainer der HSG Vlotho/Uffeln nach der bitteren 19:20-Pleite gegen den TV Hille.

Wohl gemerkt: Der TuS Lahde/Quetzen (2:24) und der TSV Hahlen II (0:26) sind die sichersten Anwärter auf den Abstieg aus der Frauenhandball-Landesliga. So tief wird die HSG nicht mehr fallen. Vette wollte mit seiner Übertreibung auch nur darauf hinweisen, dass die glanzvollen Zeiten längst vorbei sind.
Die dritte Niederlage in Folge haben Vettes Nerven arg strapaziert. »Vielleicht sind wir einfach nicht besser«, motzte der Trainer nach dem 19:20 gegen Hille. Zumindest ist die Mannschaft weit entfernt von der Form, die sie in der ersten Saisonphase auf Platz eins geführt hatte. 2:14 Punkte aus den letzten acht Spielen - das ist in der Tat ernüchternd. Vette weiß, woran es unter anderem liegt. »Die jungen Spielerinnen haben ihre Unbekümmertheit verloren«, verweist er auf Birge Müller und Co., die zu Saisonbeginn einen großen Anteil am steilen Aufstieg hatten.
Vom einst so beherzt praktizierten Tempo-Handball ist in diesen Tagen nichts mehr zu sehen. Es ist vielmehr einschläfernd, was der Landesligist zu bieten hat. Auch der Funke auf die Zuschauer springt im Moment bei Heimspielen einfach nicht über. Erst in der zweiten Halbzeit, als die HSG endlich den lange vermissten Kampf lieferte, tat sich auch auf den Rängen etwas. Die Gäste kamen derweil mit grundlegenden Tugenden zum Erfolg: »Hille hat gezeigt, worauf es ankommt und gekämpft, dass die Heide wackelt. Auch wir müssen in unserer Situation über den Kampf ins Spiel kommen.«
Der Trainer hinterfragt auch seine eigene Arbeit, Konsequenzen sind aber (noch) nicht zu erwarten: »Erst wenn ich merke, dass die Mannschaft mir nicht mehr folgt, müsste man handeln. Aber das Problem ist vielmehr eine psychische Blockade«, denkt Vette. Wie die zu lösen ist, weiß der Trainer nur zu genau: »Wir brauchen ganz schnell ein Erfolgserlebnis.«
Allen Grund zum Feiern hatte die HSG Stemmer/Friedewalde: Dem Spitzenreiter ist der Aufstieg nach dem Sieg bei Verfolger Schröttinghausen (21:18) und nunmehr fünf Punkten Vorsprung kaum noch zu nehmen. So sieht es auch Vette: Er schickte dem Trainer-Kollegen Matthias Bredemeier noch am Sonntag eine SMS, in der er ihm zum Titel gratulierte.

Artikel vom 25.01.2005