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Für seine Bescheidenheit und Bodenständigkeit ist er bekannt

Ehrenoberst Wilhelm Benning aus Sommersell wird heute 80 Jahre alt

Sommersell (hjw). Auf 80 Lebensjahre kann heute der angesehene und geschätzte Sommerseller Bürger Wilhelm Benning zurückblicken. Im Kreise seiner Familie mit Ehefrau Liesel, fünf Kindern sowie fünf Enkelkindern wird der Jubilar seinen Ehrentag begehen.

Da das Geburtstagskind sich über Jahrzehnte im öffentlichen Leben seines Heimatortes Sommersell mit »Herz und Tatkraft« engagiert hat, werden sich darüber hinaus auch zahlreiche weitere Gratulanten im Hause Benning einfinden. An der Spitze werden dabei die Vertreter der politischen Gemeinde und des Heimatschutzvereins Sommersell stehen, die dem langjährigen Ratsherrn und Ortsheimatpfleger, sowie dem heutigen Ehrenoberst der Sommerseller Schützen ihre besonderen Glückwünsche überbringen werden.
Am 25. Januar 1925 wurde Wilhelm Benning in Sommersell auf dem Krusenhof geboren, der schon seit Jahrhunderten im Besitz der Familie ist, wie alte Chroniken belegen. Nach dem Besuch der katholischen Volksschule erlernte der Jubilar den Beruf des Landwirtes. Mit 18 Jahren, im Jahr 1943, wurde er zum Arbeitsdienst einberufen. Anschließend verrichtete er Kriegsdienst bei einer Flugabwehreinheit im Ruhrgebiet und war nach Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum Sommer 1945 in Holland interniert.
Schon sehr früh interessierte sich Krusen Willem, wie er nach dem alten Beinamen der Familie meistens nur genannt wird, für die Belange in seinem Heimatdorf Sommersell. Bereits in den Jahren 1960 bis 1964 wurde er in die örtliche Gemeindevertretung gewählt. Seit 1970 war er für 20 Jahre als Ratsherr im Stadtrat in Nieheim tätig, gleichzeitig war er von 1970 bis 1990 Bezirksstellenleiter in Sommersell. Wenn er auch die Standpunkte der CDU stets sehr klar vertreten hat, so war sein umsichtiger und sachkundiger Rat bei allen Fraktionen stets sehr geschätzt. Als langjähriger Vorsitzender im Werksausschuss hat er zur guten Entwicklung in der Stadt Nieheim beigetragen.
Vor fünfzehn Jahren zog er sich auf eigenen Wunsch aus der Ratsarbeit zurück, der Ortsausschuss Sommersell wählte ihn daraufhin 1990 zum Ortsheimatpfleger, eine Aufgabe, die er erst 1996 auf eigenen Wunsch niederlegte. Höhepunkt in der Zeit als Ortsheimatpfleger war im Jahr 1992 der 1. Platz auf Kreisebene beim Wettbewerb »Unser Dorf soll schöner werden«. War er auch seit 1942 schon aktiv in der Feuerwehr, so gilt sein besonderes Interesse dem Heimatschutzverein Sommersell. Im Jahr 1948 wurde er Adjutant, 1951 amtierte er als Schützenkönig und ab 1957 war er Hauptmann und anschließend ab 1981 Oberst und leitete so maßgeblich die Geschicke mit im größten Verein des Ortes. Aus seiner Zeit als Oberst bleibt seine schlichtende Hand bei manchmal stürmischen Versammlungen in guter Erinnerung. Seine markanten Ansprachen fanden mit ihrer klaren Sprache stets dankbare Zuhörer.
Als er 1993 nach 45-jähriger Vorstandstätigkeit aus dem Amt schied, wählten ihn die Sommerseller Schützen zu ihrem Ehrenoberst. Zum Dank machte Wilhelm Benning den Sommersellern ein besonderes Geschenk; für das neue Dorfgemeinschaftshaus, für dessen Bau er sich im Vorfeld über viele Jahre hatte eingesetzt, stiftete er eine große Fahne samt Mast.
Für seine Bescheidenheit und Bodenständigkeit ist er bekannt. Täglich noch einige Arbeiten in Hof und Garten zu verrichten, das mag Wilhelm Benning eindeutig lieber, als wie heute im Mittelpunkt zu stehen.

Artikel vom 25.01.2005