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Brief an die Redaktion


Nach dem Bericht in der SCHLÄNGER ZEITUNG vom 19. Januar fordert dieser Leser von Bürgermeister Thorsten Paulussen eine klare Position zum Nationalpark Senne.

In einem Brief vom 7. Dezember 2004 baten wir Herrn Bürgermeister Paulussen um eine klare Stellungnahme bezüglich der Position der Gemeinde Schlangen, hinsichtlich eines potentiellen Nationalparks Senne. Nun haben wir die Antwort aus der Presse entnommen. »Besonnenheit«, und eine »vermittelnde, neutrale Rolle« sind die klare Position - nämlich keine! Hier wird mal wieder eine, in der heutigen Zeit sehr beliebte Strategie verfolgt: Möglichst aus allem raushalten und sehen was die anderen machen. Doch so einfach kann es nicht funktionieren. Die Gemeinde Schlangen hat mit Abstand den flächenmäßig größten Anteil am Truppenübungsplatz Senne und damit sollte auch die Stimme der Gemeinde eine entsprechende Größe haben.
Sollten nicht die Geschicke einer Gemeinde so geführt werden, dass sie möglichst viele Vorteile für die Bevölkerung generieren und die Lebensumstände verbessert werden? Vor einigen Jahren hat sich eine große Mehrheit der Bevölkerung der Anrainergemeinden für einen Nationalpark ausgesprochen. Auch über die touristischen Chancen eines Nationalparks muss man sich keine Gedanken machen, da dies ausreichend wissenschaftlich begründet ist. Vielmehr sollte man die einmalige Gelegenheit am Schopfe packen!
Niemand will die Briten aus der Senne vertreiben und keinesfalls wird deren Beitrag zum Naturschutz in Frage gestellt. Zweifelsohne sind die Streitkräfte für eine Wertschöpfung in der Region verantwortlich. Weshalb aber sollte man, in Zeiten knapper Kassen, eine weitere Möglichkeit Gewinn zu erzielen, außer Acht lassen? Parallele Einnahmen aus dem Tourismus sollten ausdrücklich begrüßt werden. Während andere Anrainergemeinden sich jetzt auf einen Nationalpark vorbereiten und sicher davon profitieren werden, verharrt man in Schlangen in Besonnenheit und baut auf eine neutrale Position. Mutig und sicher im Interesse der Bürger!
Wie Herr Paulussen richtig feststellt, wären Naturlehrpfade und ähnliche Projekte ideal für die Jugend (aber auch für andere Generationen). Leider sehen wir keinen plausiblen Grund, weshalb die jungen Schlänger auf Bereicherungen dieser Art noch weitere zehn bis 15 Jahre warten sollen? In der Eifel, Nordrhein-Westfalens einzigem Nationalpark, steigen die Besucherzahlen rasant an und die gesamte Region profitiert davon. Eine parallele Nutzung der Senne, als Truppenübungsplatz und Nationalpark, möglichst zügig umgesetzt, würde bundesweite Aufmerksamkeit erlangen und sicher Ostwestfalen-Lippe positiv beeinflussen und die Lebensverhältnisse verbessern. Voraussetzung hierfür ist sicherlich Einvernehmlichkeit und auch Besonnenheit, doch besteht der Diskussionsbedarf jetzt und hier und nicht in 15 Jahren!

HENNING SCHWARZEWorld Habitat Society33189 Schlangen

Artikel vom 25.01.2005