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Paderborn ist auf dem Weg zur Messestadt

4000 Quadratmeter große Halle am Schützenplatz soll »Wincor World« an der Pader halten

Von Manfred Schraven (Text) und Wolfram Brucks (Foto)
Paderborn (WV). »Der Kongress tanzt« - möglicherweise bald in Paderborn. Auf dem »Dirigenten-Pult« suchen der Vorsitzende der Geschäftsführung von Wincor Nixdorf Karl-Heinz Stiller und Bürgermeister Heinz Paus den Schulterschluss für den Wirtschaftsstandort Paderborn als »Messestadt«. Das Vorspiel auf dem Notenblatt: der Bau einer Multifunktionshalle am Schützenplatz.

Wenn heute bis einschließlich Donnerstag das Paderborner Unternehmen Wincor Nixdorf auf der alljährlichen IT-Leistungsschau für Handel und Banken mit 65 Partnern wieder Kompetenzen, Innovationen und Visionen auf einer Fläche von 10 000 Quadratmetern auf dem Firmengelände von Welle zeigt, dann ist diese Demonstration der wirtschaftlichen Stärke im Zweifel die letzte dieser Art in dieser Region »Wincor World« ist »herausgewachsen«. Und wenn die Stadt Paderborn in naher Zukunft keine anderweitigen geeigneten Veranstaltungsmöglichkeiten vorhalten kann, wird diese hochrangige »Hausmesse« in Richtung Hannover abwandern. Für den Fall, dass die Stadt aber eine geeignete Messehalle baut, hat Wincor-Nixdorf-Chef Stiller Bürgermeister Heinz Paus sein Wort gegeben: »Dann bleiben wir!«
Jetzt dreht sich alles um den Schützenplatz. Hier soll zusätzlich zu den vorhandenen Kapazitäten eine 4000 Quadratmeter große Multifunktionshalle gebaut werden. Die Zeit drängt: Steht die Halle bis zum Januar 2007, bleibt »Wincor World« im »Dorf« und es wird »nix« mit dem Wünschen von der Leine. Bürgermeister Paus, der gestern zusammen mit der Geschäftsführerin der Paderborner Stadthallenbetriebsgesellschaft Dr. Maria Rodehuth und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Joseph Vögele erstmals die Pläne für einen Neubau der Öffentlichkeit vorstellte, setzt auf einen entsprechenden Ratsbeschluss im Februar: So könnte der Grundbedarf auch aus anderen Bereichen in einem großzügig berücksichtigt werden. Gedacht ist neben Messen an Shows, Konzerte, Kongresse, Tagungen und Sportveranstaltungen. Und der Bedarf scheint da, versicherte Maria Rodehuth nach ersten Gesprächen mit möglichen Nutzern wie Fernsehsender und der Wirtschaft.
Die geplante Halle soll auf 7000 bis 8000 Stehplätze oder 3000 bis 4000 Sitzplätze ausgerichtet sein. Paus, der dem Standort einen eigenen Charme gegenüber einem Messegelände »auf der grünen Wiese« abgewinnt, weist auf die vorhandenen Potenziale rund um die Schützenhalle hin: »Wenn wir bauen, kommen wir insgesamt locker auf 10 000 Quadratmeter.« Die Crux: Der geplante Neubau liegt auf dem Gelände der jetzigen Tennisplätze des SV-Heide. Es gebe aber gute Gespräche mit dem Vorstand des Vereins für eine einvernehmliche Lösung.
Am 24. Februar soll nun der Rat entscheiden, ob Paderborn sich diese Halle leisten kann, oder es sich leisten kann, sie nicht zu bauen. (Ostwestfalen-Lippe)

Artikel vom 25.01.2005