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Aus Briefen an die Redaktion

»Kommunalwahl
war nicht nur
eine A 33-Wahl«
Dieser Leserbrief bezieht sich auf eine WB-Berichterstattung von Samstag. Es handelt sich um die Stellungnahme des CDU-Ratsmitglieds Benedikt Freiherr Teuffel von Birkensee. Dieser hatte ausgerechnet, dass - wenn man die schwache Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl im September 2004 berücksichtigt - die STU »nur« auf 9,56 Prozent der Stimmen gekommen ist. Er kritisierte die STU, weil sie in Bezug zur A 33 somit nicht für ganz Halle sprechen könnte.
Als Wählerin verstehe ich nicht: Am 26. September waren in NRW Kommunalwahlen, wurde statt dessen in Halle nur über die A33-Konsenstrasse abgestimmt? (...)
Die CDU hatte, ebenso wie die SPD, FDP, UWG und die Grünen ein vielseitiges Wahlprogramm zur Haller Stadtratwahl vorgelegt, z.B. Thema Haller Krankenhaus. Könnte es nicht sein, das diese Programme Stimmen für die einzelnen Parteien gebracht haben oder war deren restliches Wahlprogramm so schlecht, dass sich die Wähler nur auf die Aussage zur A33-Konsens-Trasse konzentriert haben? (...)
Es ist doch müßig, sich in Wahlanalysen auf die Fraktion der Nichtwähler zu beziehen, um damit die Prozentzahlen der politischen Gegner herunterzurechnen. Andernfalls muss man auch bei den Nichtwählern die Nichtbefürworter der Konsenstrasse berücksichtigen. Wie sähen die Zahlen bei Herrn Teuffel von Birkensee dann aus? Wenn Herr Teuffel von Birkensee so entschieden für die K-Trasse eintritt, frage ich mich, warum er dann nicht in einem K-Trassen-nahen Wahlbezirk als CDU-Kandidat zur Stadtratwahl angetreten ist sondern nördlich der B68, entfernt von der K-Trasse? (...)
Verfolgt Herr Teuffel von Birkensee nicht auch eigene Interessen als »positiv Betroffener« der K-Trasse, da er bei dieser Trassenführung als Eigentümer von Grund und Boden auf und an dieser Trasse erhebliche finanzielle Einnahmen durch Verkäufe erzielen wird?

ANNETTE VOSSSchlammpatt 4433790 HALLE

»Teuffels
mathematische
Erbsenzählerei«
Auch dieser Leserbrief bezieht sich auf die Stellungnahme des CDU-Ratsmitglieds Benedikt Freiherr Teuffel von Birkensee.
Es ist sicher richtig, dass die STU nicht für alle Bürger von Halle sprechen kann, wenn es um die Forderung nach einer Südtrasse geht. Eine mathematische »Erbsenzählerei« unter Zuhilfenahme der Nichtwähler nur zu dem Zweck, die Zustimmung zur STU mittels Taschenrechner abzuwerten, hilft auf dem Weg zu einer vernünftigen Lösung der Autobahntrassenführung aber auch nicht weiter.
Wirklich aussagefähige Zahlen über die Stimmungslage pro oder kontra Konsens-Trasse könnte sowieso nur eine Bürgerbefragung bringen. (...)
Zum Vorwurf, eine neutrale Bewertung der K-Trasse könne aufgrund der persönlichen Betroffenheit der STU-Ratsmitglieder nicht erwartet werden, möchte ich dem ebenfalls »betroffenen« Ratsherrn Benedikt Freiherr Teuffel von Birkensee zur Beruhigung empfehlen, mit seinem Taschenrechner schon mal die Zinsen aus dem zu erwartenden Verkaufserlös seiner für die K-Trasse benötigten Grundstücksflächen auszurechnen.


REINHARD NOLTESamlandweg 16533790 HALLE
»Unter K-Trasse
leiden noch
Generationen«
Dieser Leserbrief beschäftigt sich allgemein mit der A 33.
(...) Die A 33-Trasse ist ein schlimmes Beispiel für falsches Demokratieverständnis. Da klammern sich die für die schlimme Entwicklung Verantwortlichen in altgermanischer Gefolgschaftstreue an einen Beschluss vom Februar 2004, wissend, dass sie damit der »schlechtesten aller Trassen« (laut Elmar Brock) das Wort reden und zu dem sie - hört, hört, »seinerzeit erpresst wurden«. (...)
Wenn unsere obersten Politiker wie Schröder und Eichel dauernd gegen bestehendes EU-Recht verstoßen und kühn sogar 3,4 Prozent gegen die zu fordernden drei Prozent des Stabilitätspaktes durchsetzen, dann sollte es uns doch wohl auch möglich sein, die paar Quadratmeter durchnässte Wiesen für so einen vernünftigen Zweck wie eine Autobahn durchzubringen. Man frage doch endlich die Bürger, was sie wirklich wollen, und komme doch nicht immer wieder mit der vermeintlichen acht- bis zehn-Jahres-Verzögerung.
Einigt Euch, dann geht es auch in zwei Jahren. Und arbeitet gemeinsam mit Euren Steinhagener Kollegen. (...) Aber verrennt Euch nicht weiter und lasst am Ende nicht eine Trasse zu, unter deren Folgen noch Generationen leiden.


DR. GEERT ANDERSENHagedornstraße 1833790 HALLE

Artikel vom 25.01.2005