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»Kreis macht den Weg frei«

Mittel für Kinderbetreuung -Êaber nicht für Familienzentrum

Versmold (OH). Eine gute und eine schlechte Nachricht hielt der Jugendhilfeausschuss des Kreises gestern für Versmold bereit: Während der Antrag auf finanzielle Unterstützung eines Familienzentrums abgelehnt wurde, stellte der Ausschuss Mittel für die Umwandlung einer Kindergartengruppe in eine altersgemischte Gruppe zur verstärkten Betreuung unter Dreijähriger in Aussicht.

Wie berichtet ist die Schließung der vierten Gruppe im ev. Kindergarten Oesterweg zum 31. Juli beschlossene Sache. Diese »Notgruppe« war vorübergehend wegen des großen Bedarfs eingerichtet worden und musste im Mehrzweckraum des Kindergartens untergebracht werden. Zunächst hatte der Kreis vor dem Hintergrund mittelfristig sinkender Kinderzahlen geplant, die freiwerdenden Finanzmittel einzusparen.
Um den Landeszuschuss zu sichern, und weil sich in vielen Kommunen -Êwie in Versmold aufgrund einer durchgeführten Elternumfrage -Ê ein erhöhter Betreuungsbedarf für unter dreijährige Kinder gezeigt hatte, hat der Kreis jetzt reagiert. Anstelle der fünf im Kreisgebiet zu schließenden Gruppen sollen vom neuen Kindergartenjahr an fünf altersgemischte Gruppen gefördert werden. Jeweils 15 Kinder -Êsieben unter drei Jahren und acht im Kindergartenalter - Êsollen gemeinsam ganztags betreut werden. Die Auswahl der Kommunen, in denen altersgemischte Gruppen gefördert werden, erfolgte auf Basis der aktuellen Versorgungsquote. Da Versmold hier bislang unterdurchschnittlich abschneidet, erhielt die Stadt den Zuschlag für eine Gruppe. In welchem Kindergarten diese entstehen soll, müsse noch mit der Kirche erörtert werden, sagte Bürgermeister Thorsten Klute dieser Zeitung.
»Der Kreis hat mit diesem Beschluss den Weg für die Umsetzung der verstärkten Betreuung unter Dreijähriger frei gemacht. Dafür sollten wir den bislang für die Oesterweger Gruppe bereitgestellten Betrag für diese neue Gruppe einsetzen«, forderte Liane Fülling (SPD). Die SPD-Fraktionsvorsitzende im Versmolder Rat nahm gestern an der Sitzung des Jugendhilfeausschuss teil.
Wie erwartet folgten die Ausschussmitglieder anschließend in Sachen Familienzentrum aber der Empfehlung einer eingesetzten Arbeitsgruppe. Versmold zieht hier knapp gegenüber Harsewinkel den Kürzeren, soll keine Mittel erhalten. Die SPD kündigte einen Antrag an, in abgespeckter Form nur mit eigenen Mitteln ein Familienzentrum realisieren zu wollen.

Artikel vom 25.01.2005