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Schieri-Freud und -Leid

Schiedsrichter beim Freeway-Cup im Dauereinsatz

Lübbecke (hen). Was wäre Deutschlands größtes B-Junioren-Turnier ohne die Schiedsrichter ? Um einen reibungslosen Ablauf der Freeway-Cup-Spiele zu gewährleisten, hat der Fußballkreis in Person von Schiedsrichter-Obmann Karl-Heinz Strunk natürlich wieder seine besten Unparteiischen entsandt. Nur der Klassenbeste fehlte...

»Thorsten Joerend war eigentlich fest eingeplant«, erklärte Strunk vor dem Turnier, »kann aber leider nicht kommen, da er in der 2. Bundesliga an der Linie stehen muss.« Aus diesem Grund war Joerend, das Aushängeschild der Mühlenkreis-Schiedsrichter, am Samstag bereits nach Erfurt gereist. Sieben weitere schwarz gekleidete Sportsfreunde sorgten trotzdem für Recht und Ordnung auf dem Platz. Deren Klassenhöchster war der 26jährige Michael Rutkowski vom SV Schnathorst. Er steht derzeit im Kader der besten Verbandsliga-Schiedsrichter, die im Sommer die Chance haben, in die Oberliga aufzusteigen. Während der Winterpause wurde der Kader halbiert - Rutkowski blieb in der Auswahl. »Ich habe den Einschnitt knapp überstanden und bin jetzt unter den letzten neun Leuten, von denen drei am Ende aufsteigen.«, berichtet Rutkowski. »Wenn ich meine Leistung weiterhin bringe, gehe ich davon aus, dass ich gute Chancen habe.«
Ziel eines jeden Schieris ist es natürlich, Thorsten Joerend nachzueifern und es bis in die höchsten Spielklassen zu schaffen. »Ich muss dieses Jahr aufsteigen, denn mit 26 Jahren bin ich auch nicht mehr der Jüngste.« Für Christian Schaeffer, Unparteiischer des TuSpo Rahden, sehen die Chancen hingegen eher mau aus: »Ich bin jetzt zwei Mal im Kader gewesen, habe es beide Male nicht geschafft. Jetzt bekommen die anderen ihre Chance«, berichtet der 27jährige.
Beim Freeway-Cup pfeifen zu dürfen bedeutet für beide eine Abwechslung im anstrengenden Schieri-Alltag. »Hier zu pfeifen macht einfach Spaß«, meint Christian Schaeffer und Michael Rutkowski ergänzt: »Nach harten Zweikämpfen bleiben Kreisliga-Spieler immer stehen und warten auf den Pfiff - hier wird so lange weitergespielt, bis man pfeift. Die Spieler sind alle sehr diszipliniert. Ausfälle können sie sich bei solchen Vereinen auch gar nicht leisten.« So hat man auch am Rande des Spielfelds immer viel Spaß in der fröhlichen Schiedsrichterrunde. »Ich hatte eigentlich gehofft, Bremen pfeifen zu dürfen«, scherzte Christian Schaeffer vor seinem Halbfinalspiel, »auf die habe ich nämlich gewettet. Jetzt muss der Rutkowski das erledigen.«

Artikel vom 25.01.2005