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Wohnideen für
Gärtnerei an
Kerkbreede

BZV vertagt Tendenzbeschluss

Von Gerhard Hülsegge
(Text und Foto)
Jöllenbeck-Theesen (WB). Die Bezirksvertretung (BZV) Jöllenbeck hat ihren Tendenzbeschluss zur städtebaulichen Entwicklung beiderseits der Kerkbreede vertagt. Sowohl die CDU- als auch die SPD-Fraktion meldeten noch Beratungs- und Informationsbedarf an.

Insbesondere die verkehrliche Anbindung des geplanten neuen Wohnquartiers auf dem Gelände der Gärtnerei Oberschelp, die aufgegeben werden soll, ist unklar. Aber auch die Auswirkungen auf den zu ändernden Flächennutzungsplan (FLNP) bedürfen nach Ansicht der Politiker noch der eingehenden Diskussion.
Weist die Stadt Bielefeld neue Wohnbauflächen an der Kerkbreede aus, muss sie, um die Zustimmung der Bezirksregierung zu erhalten, an anderer Stelle Wohnbauflächen aufgeben. Laut Verwaltung bietet sich hierfür die ebenfalls im Stadtbezirk Jöllenbeck gelegene Fläche nördlich des Schnatweges und westlich der Jöllenbecker Straße an. Das heißt, die Eigentümer dieser Grundstücke könnten nicht mehr davon ausgehen, dass aus ihrem Acker wertvolleres Bauland wird.
Noch ist auch das Betriebsgelände der Gärtnerei Oberschelp mit Ausnahme eines schmalen Streifens entlang dem Horstheider Weg im FLNP als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen. Um Wohnbebauung zu ermöglichen, wäre eine Änderung des Flächennutzungs- und die Neuaufstellung eines Bebauungsplanes notwendig. Allerdings: Das Gärtnereigelände gilt als altlastenverdächtig. Nicht auszuschließen ist, dass der Boden auf Grund des jahrelangen Einsatzes von Spritz- und Düngemitteln erheblich verunreinigt ist. Die Kosten einer deshalb erforderlichen Untersuchung sowie der eventuell nötigen Sanierung der betroffenen Flächen sind laut Verwaltung durch den künftigen Investor zu tragen.
Erst danach könnten die neuen Häuser in Ortsrandlage errichtet werden. Angesichts der lockeren Bebauung wird hier eine ein- bis zweigeschossige, mäßig verdichtete Wohnbebauung angestrebt. Die Erschließung des zirka 2,4 Hektar großen Plangebietes soll über den Horstheider Weg und die noch nicht endgültig hergestellte Kerkbreede erfolgen. Ob der mit Folie angelegte künstliche Teich als Laichplatz für Amphibien inklusive Gehölzbestand erhalten bleibt, steht noch nicht fest.
Die Durchführung einer Umweltprüfung ist nach neuem Baurecht ohnehin erforderlich. Der Beschluss zum weiteren Vorgehen in Sachen Kerkbreede soll in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Jöllenbeck gefasst werden. Am Dienstag, 25. Januar, will sich der Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss des Themas annehmen. Ob der Punkt wegen des nun noch ausstehenden Jöllenbecker Votums von der Tagesordnung genommen wird, mochte Johannes Plein vom Planungsamt gestern nicht bestätigen.

Artikel vom 18.01.2005