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Leitartikel
Nach Moshammers Tod

Andernfalls
wird's
ungemütlich


Von Rolf Dressler
Manch einen mag, wie man im Volksmund sagt, die kalte Wut packen. Es bleibt aber das Gefühl der Ohnmacht im Zorn.
Kaum hatte sich die Nachricht von der Ermordung des Modeschöpfers Rudolph Moshammer verbreitet, da setzten die Homosexuellen-Lobby und deren Fürsprecher und Sympathisanten in diversen Redaktionsstuben schon die gewohnten Abwehr- und Ablenkungsmechanismen in Gang.
Allem Anschein nach sei (auch) Moshammer ein Opfer seiner jahrzehntelangen »Geheimniskrämerei« um seine homosexuellen Neigungen geworden. Warum denn wohl sonst habe er die einschlägigen Schwulenlokale gemieden und stattdessen mögliche »Freier« grundsätzlich nur zu nächtlicher Stunde und dann stets aus seiner Nobelkarosse heraus angesprochen, fragte beispielsweise dpa-Korrespondent Jürgen Balthasar, und bei anderen Kommentatoren klang es ganz ähnlich.
Was der nicht-homosexuellen großen Mehrheit der Bevölkerung damit wieder einmal bedeutet werden soll, liegt auf der Hand, wird so klar aber natürlich nicht ausgesprochen: An Rudolph Moshammer Hand angelegt hat zwar ein erfreulich rasch verhafteter Mörder aus dem Irak, als Asylsuchender ordnungsgemäß ausgestattet mit einer Aufenthaltsgenehmigung, zudem jedoch auch schon einschlägig polizeibekannt unter anderem wegen eines Vergewaltigungsdelikts. Gleichwohl wird der Allgemeinheit indirekt, aber unverhohlen zumindest eine Mitschuld an dem mörderischen Schwerverbrechen zugeschoben.
Das ist infam, dient jedoch wiederum nur dazu, die Mär von der angeblich anhaltend grassierenden »Diskriminierung« von Homosexuellen mit allen Mitteln zu befeuern. Ganz bewusst wird die Wirklichkeit gerade auch hier in Deutschland auf den Kopf gestellt. Homo-Partnerschaften gelten offiziell als »Ehe«, obwohl dies den menschheitsgeschichtlichen und kulturellen Vorstellungen von Familie krass zuwiderläuft. Serienweise brüsten sich »Promis« ihrer homosexuellen Vorlieben. Fernsehshows und Spielfilme weiden sich an dem sichtlich prickelnden Thema. Schon heute können Schwule und Lesben, gesetzlich verbrieft, Kinder des Partners adoptieren - und es ist nur eine Frage der Zeit, dass beide gemeinsam auch Kinder fremder leiblicher Eltern adoptieren dürfen.
Das Feld ist bereitet. »Wer ist der Schwulste im ganzen Land?« fragt - herzig lustig - die »Zeit« und berichtet frivolerweise zum selben Zeitpunkt: Die angesehene Grünen-Politikerin und evangelische Theologin Antje Vollmer werde »den geballten Zorn des Schwulen- und Lesbenverbandes Deutschland zu spüren bekommen«, weil sie sich - übrigens mit dem Hinweis auf das vorrangige Wohl des Kindes - strikt gegen ein volles Adoptionsrecht für Homosexuelle ausspreche. Das aber behagt offenbar selbst der »Zeit« nicht. Die Drohung der Schwulen-Lobby, schreibt das Wochenblatt zutreffend, klinge weniger nach Kinderliebe als nach eigensüchtigem Erwachseneninteresse und nach handfestem Machtkampf.
Merke: Angesichts immer aggressiverer Kontrolle »abweichender« Gedanken sollte man Homosexualität tunlichst nicht mehr als unnatürlich empfinden - andernfalls gibt's Zunder. . .! Siehe oben.

Artikel vom 18.01.2005