18.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Menschen in
unserer Stadt
Christina Arnst
Stadtsekretär-Anwärterin

Zur Arbeit im Bielefelder Rathaus hat es Christina Arnst nicht weit. Die 20-Jährige wohnt gleich um die Ecke am Oberntorwall. »Meine erste eigene Wohnung«, erzählt sie stolz. Bis zum Herbst hatte sie in Herford gelebt. Dann hatte es mit der Ausbildungsstelle bei der Stadt Bielefeld geklappt, und per Zufall fand sie schließlich auch die Wohnung mitten in der Stadt.
»Ich gehe gern ins Kino und auch mal tanzen«, sagt Christina Arnst. Auch deshalb ist ihre neue Bleibe ideal gelegen.
Geboren ist die junge Frau viele tausend Kilometer von Bielefeld entfernt, in Kirgisien, unweit der chinesischen Grenze. Als sie viereinhalb Jahre alt war, durfte ihre deutschstämmige Familie die damalige Sowjetunion verlassen. Aufgewachsen ist sie dann im kleinen Städtchen Stolzenau in der Nähe von Nienburg.
»Da kam mir Herford schon wie eine Großstadt vor«, erinnert sich Christiane Arnst. Dort lebte sie vier Jahre lang. Auch Bielefeld erschien ihr anfangs riesig. Doch jetzt fühlt sie sich so mitten in der City schon recht heimisch.
In Herford machte sie den Realschulabschluss und besuchte die Höhere Handelsschule. Mit dem Fachabitur in der Tasche wollte sie eine Ausbildung als Industrie- oder Bankkauffrau absolvieren. Auch zur Stadt Bielefeld hatte sie seinerzeit eine Bewerbung geschickt. Dass sie sich trotz der Zusage einer Sparkasse für die Verwaltungslaufbahn entschieden hat, bedauert sie nicht: »Die Arbeit im Rathaus ist vielseitig«, berichtet Christina.
Erste Station ihrer Ausbildung war die Gewerbeabteilung im Ordnungsamt, jetzt ist sie im städtischen Presseamt tätig. Zweimal in der Woche findet die theoretische Ausbildung im Studieninstitut für öffentliche Verwaltung statt.
Klar, die Ausbildung steht im Moment im Mittelpunkt. Aber Christina Arnst hat sich auch vorgenommen, die Welt kennenzulernen. Die USA und Australien sind ihre Traumziele. Auch China möchte sie einmal besuchen. »Und dann vielleicht einen Abstecher nach Kirgisien machen.« Erinnerungen an ihren Geburtsort hat sie kaum. Ihre alte Heimatstadt soll inzwischen schon weitestgehend verfallen sein. »Dort lebten viele Deutsche, und die haben das Land inzwischen fast alle verlassen.« Michael Schläger

Artikel vom 18.01.2005