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Der Start hat
»Signalwirkung«

HSG Bielefeld nach Ibbenbüren

Bielefeld (WB). Der Arbeitsplatz von Abwassermeister Heiko Holtmann ist zurzeit eine Baustelle. Die Kläranlage Spenge wird für viereinhalb Millionen Euro modernisiert. Auch sportlich befindet sich der 36-jährige Trainer auf einer »Baustelle«.

Handball-Regionalligist HSG Bielefeld musste auf einem Abstiegsplatz überwintern. Dem Rückrundenauftakt am heutigen Samstag (18.30 Uhr) in Ibbenbüren misst er folglich »entscheidende Signalwirkung« bei. »Wir wollen so schnell wie möglich weg von da unten. Mit Ibbenbüren, Wermelskirchen und Leichlingen haben wir ein happiges Auftaktprogramm. Es ist sehr entscheidend für den weiteren Verlauf, wie wir aus den Startlöchern kommen«.
Ein »Punkt außer der Reihe« beim Tabellensechsten Ibbenbürener Spvg. 08 käme dem HSG-Coach gerade recht. »So ein Streich wäre ganz wichtig fürs Selbstvertrauen«. Seine Truppe beschreibt er als »gut in Schuss. Die Jungs hatten zwei Wochen Pause vom Handball und konnten gut vom psychischen Druck abschalten«.
Beim Turniersieg im Büscher-Cup des VfL Mennighüffen am Vorwochenende sah Heiko Holtmann »Spaß und Elan« - beste Voraussetzungen, um Ibbenbüren zu ärgern. »Wir fahren mit vollem Akku dort hin«.
Der Gastgeber hatte sich Ende Dezember von Trainer Hubertus Neuhaus getrennt; nach »Differenzen« sprach sich die Mannschaft mehrheitlich gegen ihren Coach aus. Neuhaus war geschockt: »Mein persönliches Engagement ist weit über das von einem Trainer der 1. Mannschaft zu erwartende hinaus. Auch den momentanen sechsten Platz werte ich persönlich als Erfolg«. Neuhaus' Nachfolger ist bis auf weiteres sein »Co« Atila Petö. Kreisläufer Holger Nieters wird neuer sportlicher Leiter.
Das »Theater« beim Gegner wertet Heiko Holtmann grundsätzlich est mal als »schlecht für uns« ein. »Die Mannschaft hat sich in Zugzwang gebracht und besonders in die Verantwortung gebracht. Die werden mit noch mehr Engagement zur Sache gehen als sonst«. Sollte die HSG Bielefeld aber lange gegenhalten können und durch die Gegenhwehr Unstimmigkeiten im Ibenbürener Lager erzeugen können, »kann das ganze auch in einen Vorteil für uns umschlagen«.
Michael Boy (Fuß) und Johannes Schraps (Oberschenkel) sind zwar angeschlagen; gleichwohl hofft Holtmann auf ihren Einsatz. Nachdem alle alternativen Behandlungsmethoden bei Johann-David Starck (Schulter) nicht angeschlagen haben, wird der krank geschriebene Linkshänder im Februar in Hannover operiert. »Es bringt weder ihm was noch uns, wenn er sich mit Schmerzen herumquält«, bedauert Holtmann den Langzeitausfall.

Artikel vom 15.01.2005