17.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Uhrmann
unter Schock

Tod eines Freundes


Bad Mitterndorf (dpa). Geschockt vom Tod eines langjährigen Freundes und ehemaligen Betreuers verließ Michael Uhrmann nach seinem siebten Platz beim Skiflug-Weltcup in Bad Mitterndorf wortlos die Arena am Kulm. Die traurige Nachricht aus Schonach, wo der Fund der Leiche des 31-jährigen BGS-Beamten zur Absage des Deutschlandpokals geführt hatte, drängte das sportliche Geschehen für den Bayern völlig in den Hintergrund. »Das hat ihn mitgenommen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er so frei im Kopf ist, um zu springen«, sagte Skisprung-Chef Rudi Tusch.
Uhrmann konnte am Sonntag beim Sieg des Polen Adam Malysz als einziger DSV-Springer höheren Ansprüchen genügen. Mit Sprüngen auf 195 und 198,5 m schaffte Uhrmann, der am Vortag beim Sieg des Österreichers Andreas Widhölzl Zwölfter war, seine drittbeste Saisonplatzierung. Bei der Flug-Gala von Malysz, der mit 412,3 Punkten (207+209,5 m) vor Widhölzl (400,5/207,5+200) und Risto Jussilainen aus Finnland (396,9/205,5+201,5) gewann, blieb Georg Späth aus Oberstdorf als 14. und 21. hinter den Erwartungen.
Am Samstagabend hatte Uhrmann erfahren, dass die Polizei am Morgen die Leiche seines Freundes unterhalb der Langenwaldschanze in Schonach entdeckt hatte. Der wie Uhrmann aus Rastbüchl stammende Beamte des Bundesgrenzschutzes stürzte nach bisherigen Ermittlungen von der 42 m hohen Plattform der Schanze. Ob es sich um ein Unglück oder Selbstmord handelt, war zunächst unklar. Die Polizei prüft, ob ein Zusammenhang mit einem Unfall besteht, den der Mann in der Nacht zuvor unter Alkoholeinfluss mit einem Dienstwagen verursacht hatte.

Artikel vom 17.01.2005