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Autokonjunktur ohne Tempo

VW-Konzern will 2005 drei Milliarden sparen - Branche pessimistisch

Wolfsburg/Los Angeles (dpa/Reuters). Volkswagen-Chef Bernd Pischetsrieder erwartet für die weltweite Autokonjunktur in diesem Jahr keine grundlegende Verbesserung. Auf den wichtigen Absatzmärkten werde es 2005 keine signifikante Veränderung geben.

Das sagte Pischetsrieder jetzt am Rande der Automesse in Los Angeles. Auch in Deutschland werde sich das Volumen nicht verändern.
Auf dem US-Markt will VW den Absatz nach dem Einbruch 2004 in diesem Jahr zumindest stabilisieren. Dies sei das »Minimum«, sagte Vertriebsvorstand Georg Flandorfer bei der Vorstellung des neuen Jetta. Im vergangenen Jahr war der Absatz der Marke VW in den USA 15 Prozent auf 256000 Fahrzeuge gesunken, unter anderem wegen der Modellwechsel bei Jetta und Passat. Der neue Jetta, der in Europa als Bora verkauft wird, kommt in den USA im März auf den Markt, im Sommer in Europa.
Jetta sowie Passat sind mit Abstand die beiden wichtigsten VW-Modelle in den USA. Auch der neue Passat kommt in diesem Jahr auf den Markt. Die Vereinigten Staaten sind nach China der wichtigste Auslandsmarkt der Wolfsburger.
Pischetsrieder sieht auch nach dem Ende des laufenden Sparprogramms »ForMotion« noch ein Milliarden-Sparpotenzial bei Europas größtem Autobauer, vor allem bei der Optimierung von Prozessabläufen. Mit »ForMotion« will VW im laufenden Jahr etwa drei Milliarden Euro einsparen.
Zur Gewinnentwicklung sagte Pischetsrieder indirekt, VW habe 2004 das angestrebte operative Ergebnis vor Sondereinflüssen von 1,9 Milliarden Euro erreicht. »Wenn es Anlass gegeben hätte, diese Prognose deutlich zu revidieren, dann hätten wir eine Gewinnwarnung machen müssen, das haben wir nicht gemacht.« Eine Ergebnis-Prognose für 2005 gab der Konzern-Chef nicht ab. Er sagte aber, die höheren Stahlpreise würden »nicht spurlos« an VW vorbeigehen.
Unterdessen ergab eine Branchenumfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, an der Absatzflaute in Deutschland werde sich 2005 nicht viel ändern. »So befürchten drei mal so viele Unternehmen wie im Vorjahr, dass sich 2005 als schwächstes Geschäftsjahr der Periode 2003 bis 2008 entpuppen wird«, so KPMG.

Artikel vom 07.01.2005