04.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ministerium wird
rauchfreie Zone

»Mit gutem Beispiel vorangehen«

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Als erstes Ministerium in Nordrhein-Westfalen soll das Ministerium für Schule, Jugend und Kinder in diesem Jahr zur rauchfreien Zone erklärt werden.

Nina Schmidt, Sprecherin von NRW-Schulministerin Ute Schäfer (SPD/Lage), kündigte gestern erste Gespräche mit den 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über einen verstärkten Nichtraucherschutz nach den Weihnachtsferien an.
Wie berichtet, will das Ministerium zum 1. August 2005 an allen 6700 Schulen ein generelles Rauch- und Alkoholverbot einführen. Das Verbot soll im neuen Schulgesetz verankert werden und für alle Schulveranstaltungen gelten sowie Schüler, Lehrer und Eltern betreffen. Das Schulministerium selbst wolle nun beim Rauchverbot mit guten Beispiel vorangehen, sagte Schmidt dieser Zeitung.
Der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Professor Dr. Ingo Flenker, hat das Rauchverbot an Schulen bereits begrüßt. Das Verbot werde dazu beitragen, den Trend zum Rauchen bei immer jüngeren Kindern zu stoppen. Das Einstiegsalter für den Zigarettenkonsum liege mittlerweile bei 11,7 Jahren. Falsche Vorbilder wie Raucherecken gehörten deshalb genauso abgeschafft wie Tabakwerbung, sagte der Kammerpräsident. Studien zeigten, dass gerade das soziale Umfeld einen großen Einfluss darauf habe, ob jemand rauche. Flenker: »Ein Rauchverbot an Schulen wird eine große gesellschaftliche Signalwirkung haben. Unsere Kinder brauchen Vorbilder für ein gesundes Leben und nicht für gesundheitsschädliche Sucht. Zu begrüßen ist es daher, dass auch Lehrer in das Rauchverbot einbezogen werden.«
Nichtrauchen muss eine Selbstverständlichkeit sein, sagte Andreas Daniel, Sprecher der Ärztekammer Westfalen-Lippe, dieser Zeitung. Daher sollten alle öffentlichen Einrichtungen, wie unter anderem Rathäuser, Kreishäuser und Krankenhäuser, generell zu rauchfreien Zonen erklärt werden. Dies sollte in Gesprächen mit den Bediensteten erreicht werden. Seit einem Jahr gelte bereits im öffentlich Bereich der Ärztekammer, dem Sitzungstrakt, ein Rauchverbot. Auch ein Zigarettenautomat sei aus diesem Bereich verbannt worden. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 04.01.2005