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Israel zeigt eine Geste
des guten Willens

159 palästinensische Häftlinge freigelassen


Ramallah/Jerusalem (dpa). Die israelische Regierung von Ministerpräsident Ariel Scharon hat als »Geste guten Willens« 159 palästinensische Häftlinge freigelassen. Die Gefangenen, von denen die meisten ihre Strafen weitgehend verbüßt hatten, wurden gestern in Bussen ins Westjordanland und zum Gazastreifen gefahren. PLO-Chef Mahmud Abbas begrüßte die Entlassung, forderte angesichts von insgesamt etwa 7000 Inhaftierten aber weitere Schritte. »Ich respektiere die Freilassung jedes einzelnen Gefangenen, wir brauchen aber einen ernsthaften Prozess der Entlassungen«, sagte er.
Israel gab die Gefangenen im Gegenzug für die Überstellung des israelischen Arabers Asam Asam durch Ägypten frei, der vor acht Jahren wegen Spionage für den jüdischen Staat zu 15 Jahren Haft verurteilt worden war.
In Ramallah besuchten 16 der Freigelassenen zunächst des Grab Arafats, bevor sie sich zu ihren Familien begaben. Die israelische Regierung hatte zuvor erklärt, sie werden keine Gefangenen entlassen, die wegen direkter Verwicklung in Anschläge »Blut an den Händen« hätten.
Israelische Soldaten töteten gestern zwei militante Palästinenser. Im Flüchtlingslager Balata bei Nablus im Westjordanland wurde ein als Waffenschmuggler gesuchter Mann erschossen.

Artikel vom 28.12.2004