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EU prüft
Druckfusion

Arvato und Springer

Gütersloh (WB/Reuters). Die Europäische Kommission nimmt die geplante Fusion der Tiefdrucksparten des Axel Springer Verlags und der zwei Bertelsmann-Töchter Arvato sowie Gruner+Jahr genauer unter die Lupe. Grund seien wettbewerbsrechtliche Bedenken.

Nach einer ersten Prüfung sei die EU-Kommission zu dem Schluss gekommen, dass die Transaktion möglicherweise den Wettbewerb deutlich beeinträchtigen könnte, teilte die Europäische Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Dies gelte vor allem für den deutschen Markt.
Da das geplante Gemeinschaftsunternehmen aber auch Auswirkungen auf andere europäische Märkte habe, werde es bis zum 17. Mai weiter in Brüssel geprüft. Damit wurde auch ein Antrag des Bundeskartellamts, die Fusionspläne in Deutschland zu untersuchen, abgewiesen.
Die beteiligten Unternehmen begrüßten in einer Erklärung, dass »sich die Kommission für eine Prüfung auf europäischer Ebene entschieden hat, da auch der zu Grunde liegende Markt für hochvolumigen Illustrationsdruck Europa-übergreifend ist.« Zugleich sicherten die Firmen den Brüsseler Wettbewerbshütern ihre Zusammenarbeit bei der eingehenden Prüfung zu.
Springer und Bertelsmann hatten ihre Pläne Anfang November bei der EU-Kommission angemeldet. Das Bundeskartellamt hatte jedoch beantragt, die Fusion auf nationaler Ebene zu untersuchen.
An dem Gemeinschaftsunternehmen mit etwa 5000 Beschäftigten sollen die Bertelsmann-Töchter Gruner+Jahr und Arvato jeweils 37,45 Prozent halten. Springer soll nach einer Grundsatzvereinbarung 25 Prozent halten.

Artikel vom 24.12.2004