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Köhler sieht viele gute Beispiele

Bundespräsident blickt zuversichtlich nach vorn - »alle sind gefordert«


Berlin (dpa). Bundespräsident Horst Köhler hat von Politikern und Bevölkerung mehr Mut zu Reformen gefordert. »Wir müssen erkennen, dass unsere Kinder und Enkel nur dann eine gute Zukunft haben können, wenn wir Veränderungen wagen«, sagte das Staatsoberhaupt in seiner ersten Weihnachtsansprache. Jeder einzelne könne dazu einen Beitrag leisten.
»Von der Politik erwarte ich, dass sie klar und wahrhaftig handelt und den Menschen nichts vormacht«, betonte Köhler in seiner Ansprache, die am 1. Weihnachtstag ausgestrahlt wird. Dabei sei es ganz normal, dass sich die Parteien über den richtigen Weg bei den Reformen stritten. »Patentlösungen gibt es nicht«. Er sei jedoch zuversichtlich: »Es wird gut ausgehen, wenn wir den Mut finden, uns auf die Kraft der Freiheit und Mitmenschlichkeit zu besinnen.«
Köhler sagte, er habe bei seinen bisherigen Besuchen in Deutschland viele positive Beispiele für Veränderungsbereitschaft gefunden: »Manchmal habe ich den Eindruck, die Menschen in unserem Lande sind schon weiter als die Politik«. Dazu gehörten Firmenchefs, die sich den Kopf darüber zerbrächen, wie sie Arbeitsplätze in Deutschland erhalten könnten. Aber auch Nachbarschaftsinitiativen, die Jugendliche mit viel Engagement von der schiefen Bahn holten.
Mit Blick auf die Widerstände in Deutschland gegen Veränderungen verwies der Bundespräsident auf die Einstellung vieler Menschen in den ärmsten Staaten der Erde. Bei seiner jüngsten Afrika-Reise habe er »mitten im Elend viel Kraft, Mut und Lebensfreude« gespürt.

Artikel vom 24.12.2004