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Krankenkasse wird kaum billiger

Beitrag im Durchschnitt nur um 0,1 Prozent gesunken - Hohe Risiken


Berlin (dpa). Aus Angst vor unkalkulierbaren Ausgaberisiken im nächsten Jahr wird die große Mehrzahl der gesetzlichen Krankenkassen ihre Mitglieder Anfang 2005 nicht mit Beitragssenkungen erfreuen. Ausnahmen bestätigen allenfalls die Regel, ergab eine Umfrage.
Einige Kassen mit bislang nicht Kosten deckenden Beiträgen werden sogar teurer. Der Beitragssatz aller 279 gesetzlichen Krankenkassen liegt derzeit im Durchschnitt bei 14,2 Prozent. Er sank im Verlauf des Jahres nur um 0,1 Punkte. Angepeilt hatte das Bundessozialministerium von Ulla Schmidt 13,6 Prozent.
»Es gibt zu viele finanzielle Risiken - und die noch nicht absehbare Entwicklung der Arzneimittelausgaben ist das größte Hindernis«, begründete der Sprecher des Bundesverbandes der Innungskrankenkassen, Joachim Odenbach, am Donnerstag das branchenweite Zögern. Nicht wenige Kassenmanager erwarten, dass bestenfalls die Beiträge 2005 »im Durchschnitt aller Krankenkassen stabil bleiben«, wie das der Vorstandsvorsitzende des BKK-Bundesverbandes, Wolfgang Schmeinck, formuliert.
Dabei ist ein Abschlag bereits beschlossen: Die gesetzlich verordnete Senkung von 0,9 Prozentpunkten zur Jahresmitte. Die wird aber sofort wieder einkassiert, denn die 50 Millionen Kassenmitglieder müssen Zusatzversicherungen für Zahnersatz und Krankengeld abschließen - und unterm Strich mehr bezahlen. Profitieren werden die Arbeitgeber, die sich an den beiden Zusatzversicherungen nicht mehr beteiligen.

Artikel vom 24.12.2004