22.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Studie der DLRG

Schwimmen rettet Leben


In Essen standen Schauspieler wie Nadja Uhl und Jan Josef Liefers bis zum Bauch im Wasser. RTL drehte Szenen für »Die Sturmflut«, ein Film der die Katasrophe 1962 in Hamburg in Erinnerung ruft. Würden heute Wassermassen die Hansestadt überfluten, ertränken mehr Menschen als damals.
Viele lernen nicht mehr richtig schwimmen. Die Untersuchung im Auftrag der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft belegt, dass der Anteil der Nichtschwimmer seit Jahren steigt. Gründe gibt es viele: Bäder werden geschlossen, Schulen streichen Sportstunden, muslimische, mitunter auch osteuropäische Familien untersagen Mädchen den Schwimmunterricht.
Die Frage, ob jemand im Wasser hilflos ist oder nicht, ist beileibe nicht Privatsache. Beispiel Sportunterricht: Lehrer müssen sich auf die Nichtschwimmer konzentrieren, haben weniger Zeit für die anderen. Beispiel Bundeswehr: Wer als Panzerbesatzung einen Fluss überquert, muss sich notfalls retten können. Nichtschwimmer sind ungeeignet.
Wer die Kosten fürs Gesundheitswesen wegen bewegungsfauler Kinder beklagt, sollte die sinkende Schwimmfähigkeit der jüngeren Generation mitbedenken. Nicht nur bei Rückenleiden wirkt Schwimmen vorbeugend. Im besten Fall rettet Schwimmen sogar das Leben.
Für die vielen Ursachen gibt es eine Lösung: Man muss nur springen, auch wenn das Wasser kalt ist. Dietmar Kemper

Artikel vom 22.12.2004