21.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Die Räumzeit
ist ausreichend«

Gestern Ortstermin an Unfall-Ampel

Brackwede (pss). Vertreter des Schulamtes, der Polizei, des Landesbetriebes Straßenbau NRW und Grundschulkinder der Vogelruthschule mit Lehrern und Eltern trafen sich gestern zu einem Ortstermin am beampelten Fußgängerüberweg Südring/Duisburger Straße.
Der Grund: Es sollte vor Ort überprüft werden, wie sicher der Übergang für Gruppen - etwa Schulklassen - ist und ob die Zeit der Grünphase für ein sicheres Überqueren ausreicht. In diesem Ampelbereich hatte es - wie ausführlich berichtet - den tragischen Unfall gegeben, bei dem zwei Senner Hauptschüler getötet wurden. Ein dritter Schüler hatte sich schwerste Verletzungen zugezogen. Der Junge befindet sich derzeit in der Rehabilitation.
Dazu Eckhard Werner, im Amt für Schule zuständig für Schulwegplanung und -sicherung: »Die Grundschulklasse, begleitet vom Lehrpersonal, konnte den Südring im Bereich des durchgehenden Überweges gefahrlos überqueren.« Wie berichtet, hatte das Schulamt die Empfehlung ausgesprochen, dass Schüler und Schulklassen nicht mehr den durch eine Mittelinsel geteilten Überweg nutzen sollen, sondern den durchgängigen an der gleichen Ampelanlage.
Entscheidend, so Werner zum WESTFALEN-BLATT, sei bei einer Ampel die so genannte »Räumzeit«. Dahinter verbirgt sich jene Zeitspanne vom Umspringen der Fußgängeranzeige auf Rot bis zum tatsächlichen Losfahren der wartenden Autos und deren Erreichen des Fußgängerüberweges. Die sei in diesem Bereich ausreichend, erklärt Werner weiter. Dennoch habe der Landesbetrieb zugesagt, diese Phasen nochmals zu überprüfen.
Diese »Räumzeit« lasse Fußgängern noch genügend Zeit die Straße zu überqueren, auch wenn die Ampel während des Überquerens auf Rot umspringt.Voraussetzung sei aber, zügig weiter zu gehen und nicht zu zögern. Schulklassen und dem Lehrpersonal empfiehlt Werner jedoch, nicht zur Überquerung anzusetzen wenn absehbar sei, dass die Ampel in jedem Augenblick umspringt. Dann solle vielmehr gewartet werden, bis eine neue Grünphase kommt.
Bei diesem Ortstermin war auch von Eltern die Forderung nach einer Fußgängerbrücke gestellt worden, da der Überweg wegen des Sportbades AquaWede und der nahen Oetker-Eisbahn häufig von Schulklassen, aber auch einzelnen Schülern genutzt werde. Ob eine solche Forderung von der Politik aufgenommen wird und ob sie erfüllt werden kann, könne er jedoch nicht beurteilen, erklärte Werner.

Artikel vom 21.12.2004