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Forschung zugunsten von Unternehmen

Fachhochschule mit 500 000 Euro bedacht


Bielefeld (uj). Crash-Tests sind teuer und aufwändig. Sie am Computer zu simulieren, ist zwar möglich, doch die vollständigen Einwirkungen eines bei Tempo 40 vor die Mauer »gesetzten« Fahrzeugs lassen sich mit Hilfe von Computer-Programmen noch nicht voraussagen. Ein Forscherteam der Fachhochschule Bielefeld will das ändern.
Die Voraussetzungen dazu stehen günstig, denn NRW Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft hat gerade im Rahmen des Programms zur »Förderung von Kompetenzplattformen an Fachhochschulen« (KOPF) fünf neue Projekte mit Geld bedacht. Darunter die FH Bielefeld, die über einen Zeitraum von fünf Jahren mit 500 000 Euro ausgestattet wird. Professoren haben nun fächer-übergreifend die so genannte Kompetenzplattform »Vernetzte Simulationen zur Optimierung der Wertschöpfungskette in Unternehmen« ins Leben gerufen. Sie wollen erreichen, dass auch kleine und mittelständische Unternehmen, die nicht über eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung verfügen, ihre Betriebsabläufe mit Hilfe moderner Simulationssysteme verbessern können.
Derzeit mangelt es laut Aussage von Professor Dr. Christian Schröder an einer »intelligenten Vernetzung« von Daten. Probleme stellen auch die vielen unterschiedlichen »Simulationswerkzeuge« dar. Mit anderen Worten, es gibt zwar vielfältige Programme beziehungsweise Software, sie alle sprechen aber eine jeweils andere Sprache. Eine gegenseitige Ergänzung ist somit ausgeschlossen.
In enger Verzahnung mit Wirtschaftsunternehmen arbeitet ein fächerübergreifendes Forschungsteam nunmehr an einem gemeinsamen Modell zur Vernetzung von Simulationsprogrammen. Mit Hilfe moderner Datenmanagement-Systeme lassen sich laut Aussage des Professorenteams rund um Ralf Hörstmeier sämtliche Bereiche eines Betriebes einbinden. »Das bringt eine enorme Kostenersparnis und bietet gerade kleinen und mittelständischen Unternehemen Wettbewerbsvorteile«, so die Forschergruppe.
Die Forschungsaktivitäten sollen auch positive Rückwirkungen auf die Lehre haben sowie sich in Projekt- und Abschlussarbeiten niederschlagen.

Artikel vom 18.12.2004