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Beamter nahm Sozialhilfe

300 000 Euro aufs eigene Konto gezahlt


Hemer (dpa). Ein Sachbearbeiter des Sozialamtes im sauerländischen Hemer hat mehr als 300 000 Euro auf eigene Konten überwiesen. Der 44-Jährige war aufgeflogen, weil einer Bank aufgefallen war, dass Kontoinhaber und Empfänger einer Überweisung nicht übereinstimmten. Als die Rücküberweisung geprüft wurde, sei man auf eine Vielzahl von Vorgängen gestoßen, in denen der Mann Einmal-Beihilfen auf von ihm selbst eingerichtete Konten überwiesen hatte, sagte Stadtsprecherin Sabine Ebbinghaus am Freitag. Der 44-Jährige sei sofort nach Bekanntwerden der Unregelmäßigkeiten »nach Hause geschickt« worden. Das Rechnungsprüfungsamt habe herausgefunden, dass der 44-Jährige Einmal-Beihilfen in großem Stil bewilligt hatte. Mal habe es sich um eine Spülmaschine gehandelt, mal um Renovierungskosten. Das Geld ließ er sich auf zwei eigens eingerichtete Konten überweisen. Als Empfänger habe der Mann Namen erfunden oder die tatsächlich existierender Sozialhilfe-Empfänger benutzt. Der 44-Jährige habe bereits ein Geständnis abgelegt, bestätigte Ebbinghaus. 100 000 Euro seien auf einem Konto sichergestellt worden.

Artikel vom 18.12.2004