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Familie auseinandergerissen

Ist das zum Wohl der Kinder?


Die Jugendämter sind dem Wohl der Kinder verpflichtet.
Dass sie auch immer so handeln, fällt schwer zu glauben, wenn man die Gerichtsakten im Fall der Familie Haase liest. Ein negatives Gutachten über die Eltern - und schon werden sechs Kinder handstreichartig aus Kindergarten und Schule geholt und das siebte, gerade geborene Geschwisterchen aus der Wöchnerinnenstation verschleppt. Mit richterlichem Segen, ohne die Eltern oder die Kinder auch nur einmal angehört zu haben.
Neben dem Bundesverfassungsgericht hat inzwischen auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte dieses Vorgehen gerügt und als menschenrechtsverletzend gebrandmarkt. Zwar musste die Bundesrepublik daraufhin Schmerzensgeld an die Eltern zahlen, doch der Beschluss des Amtsgerichtes Münster, der Eltern und Kinder trennte, ist weiterhin gültig.
Die Tragik: Während sich Ämter, Gerichte, Gutachter und Eltern streiten, leiden die Kinder. Tag für Tag, seit nunmehr drei Jahren. Die herzzerreißenden Briefe, die den Eltern zugespielt worden sind, lassen daran keinen Zweifel.
Behördenarbeit zum Wohl der Kinder? Wohl kaum.
Christian Althoff

Artikel vom 18.12.2004