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Kleidung von Levke
im Biggesee versenkt

Mutmaßlicher Täter gab Hinweise auf Plastiktüten

Von Wolfgang Schäffer
Olpe/Cuxhaven/Rotenburg (WB). Im Biggesee bei Olpe hat die Polizei Kleidungsstücke gefunden, die vermutlich der ermordeten Levke gehörten. Der mutmaßliche Täter hatte den Ermittlern die Hinweise darauf gegeben.
Weitere Beweisstücke im Fall Levke entdeckt.

»In den polizeilichen Vernehmungen nach der Festnahme in der vergangenen Woche hatte der 31-jährige Marco H. erklärt, im Mai dieses Jahres zwei Plastiktüten im Biggesee versenkt zu haben.« Der für den Mordfall Levke zuständige Oberstaatsanwalt Burkhard Vonnahme sagte gestern im Gespräch mit dieser Zeitung, der mutmaßliche Täter habe gestanden, unter anderem das Sweatshirt und das Unterhemd des Mädchens sowie ein Paar eigene Handschuhe in Ufernähe versenkt zu haben. Beamte der Sonderkommission, der Wasserschutzpolizei Emden und der Polizeitauchergruppe Bochum hatten daraufhin jetzt die von dem Beschuldigten beschriebene Stelle abgesucht. »Schon nach kurzer Zeit wurden die beiden Plastiktüten samt Inhalt gefunden,« betonte Vonnahme. Nach der ersten Sichtung der Kleidungsstücke habe sich herausgestellt, dass sie zu den Angaben des 31-Jährigen passten. »Ob es sich aber auch tatsächlich um Levkes Kleidung handelt, werden erst weitere Untersuchungen ergeben.« Frühestens Ende der Woche sei mit Ergebnissen zu rechnen. Wenn alles nach Plan verlaufe, könnten die Ermittlungen in diesem Fall Anfang des Jahres abgeschlossen sein.
Im Fall des seit dem 30. Oktober vermissten Felix aus Neu Ebersdorf bei Rotenburg/Wümme wurde eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt. Inzwischen verfolgt die Soko Felix etwa 1300 Hinweise. Eine heiße Spur war nicht dabei. Auch der Tipp einer Zeugin auf den Verkäufer eines Kinderfahrrades auf einem Bremer Flohmarkt brachte nichts. Der Mann hat nichts mit dem Fall zu tun. Die Ermittler hoffen weiterhin darauf, dass sich Zeugen melden, die etwas über das noch immer nicht gefundene Fahrrad von Felix wissen. Weiter unklar ist die Herkunft eines dunklen Wagens, der am Nachmittag des Tattages in der Nähe gesehen wurde.
Nicht identifiziert werden konnte bis heute zudem der Fahrer eines geschlossenen Lieferwagens »mit eher runder Form« - wie Zeugen beschreiben - der an dem Tag zur fraglichen Zeit auf dem Wald-Parkplatz stand, über den der Radweg führt, den Felix entlang radelte. In einer bundesweiten Fahndungsaktion sollen in den nächsten Tagen Zehntausende von Plakaten in öffentlichen Gebäuden und Geschäften auf den Fall Felix hinweisen.

Artikel vom 16.12.2004