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Schlechtere Versorgung

Ärzte kritisieren die Gesundheitsreform

Präsident Jörg-Dietrich Hoppe.

Berlin (Reuters). Nach Einschätzung der Bundesärztekammer hat sich mit der Gesundheitsreform die Versorgung der Patienten erheblich verschlechtert. »Es gibt keine Qualitätsverbesserungen, nur Verschlechterungen«, sagte Kammerpräsident Jörg-Dietrich Hoppe.
Zudem würden in den nächsten zehn Jahren an die 200 Hospitäler schließen müssen. »Die Folge ist eine Rationierung in der Versorgung der Patienten«, sagte der Verbandspräsident. Es sei ein Wandel von der Patientenorientierung zu einem reinen Profitdenken im Gesundheitssystem festzustellen, sagte Hoppe. Seit Jahresbeginn würden Kliniken in rasanter Weise von umsatzorientierten Betreibern übernommen. Oft würden diese Investoren zugleich Krankenhäuser im Umkreis aufkaufen, um sie zu schließen.
Die weiter bestehenden Einrichtungen würden mehr und mehr an der Rendite ausgerichtet. Nach Hoppes Worten kommt es immer mehr zu einer Konzentration der Versorgung und somit zur Unterversorgung.

Artikel vom 16.12.2004