Christa Haas geriet nach den Olympischen Spielen von Athen in die Kritik. Von einem Mangel an Feingefühl, ja sogar von Inquisition am Beckenrand war die Rede, nachdem sie die traurigen Badenden des Deutschen Schwimm-Verbandes »ins Verhör« genommen hatte. Wer jetzt das »Olympische Tagebuch« der ZDF-Journalistin liest, kann nicht nachvollziehen, warum gerade mit der Blonden vom »Zweiten« so ins Gericht gegangen worden ist. Ihre persönlichen Episoden und Anekdoten von Olympia 1984 in Los Angeles bis 2004 in Athen kommen so brav und ein wenig naiv daher, dass man ihr überhaupt nichts Böses mehr unterstellen mag. Vielmehr ist zu vermuten, dass es der ZDF-Beauftragten für Schwimmen, Biathlon und Trampolinturnen in Athen nur darum ging, sich irgendwie mit den Zwängen und Erfordernissen ihres Berufes zu arrangieren. Hans Peter Tipp Christa Haas: Olympisches Tagebuch, Agon-Sportverlag, Kassel, 224 Seiten, 19,90 Euro