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Es fehlt das Selbstvertrauen

Volleyball 2. Liga: Telekom verliert 0:3 gegen CarGo Bottrop

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Ratlosigkeit herrschte nach dem Matchball bei allen Beteiligten. Der erhoffte Aufschwung fand bei den Volleyballern der Telekom Post SV Bielefeld nicht statt. Es blieb alles wie gehabt: die Talfahrt wurde mit der glatten 0:3 (20:25,19:25,20:25)-Niederlage in der Almhalle gegen CarGo Bottrop fortgesetzt. Mit nur zwei Pluspunkten haben die Bielefelder nun schon sechs Punkte Rückstand zu einem Nichtabstiegsplatz

Es waren wieder einmal die alten Schwächen, die dem Aufsteiger die siebte Niederlage - die Neunte insgesamt - in Folge bescherte. Da gab es erneut nicht die vorhandene Konstanz, das notwendige Selbstvertrauen und die erforderliche Sicherheit in allen Mannschaftsteilen Schon an der Körpersprache war in den entscheidenden Momenten zu sehen, dass dem Team der Glaube an das eigene Leistungsvermögen fehlt. Wurden die ersten Partien in der zweiten Liga noch knapp verloren, so ist es heute doch schon mehr als besorgniserregend wie sich das Team in das Schicksal der Niederlage einwilligt. Da ist keinerlei Aggression mehr vorhanden, wirkt die Mannschaft in einigen Phasen nicht nur hilf-, sondern auch lustlos. Von Begeisterung kann auf dem Hallenparkett keine Rede mehr sein.
Die stellte sich auch bei den 300 Zuschauern in der Almhalle nicht ein. Nach nur 65 Minuten hatte das grausame Spiel aus Sicht der Telekom sein 0:3-Ende gefunden. »Das war eine Fortsetzung der schwachen Leistung gegen USC Braunschweig«, war auch Telekom-Manager Wolfgang Horstmann enttäuscht. Die gleiche Gefühlslage war auch bei Trainer Christian Bartling zu beobachten. »Die Diskrepanz zwischen Training und Match kann ich nicht verstehen. Da zeigt die Mannschaft zwei völlig unterschiedliche Gesichter«, war Bartling ratlos.
Im Spiel gegen den Mitkonkurrenten im Kampf gegen den Abstieg, CarGo Bottrop, konnte im ersten und dritten Satz die Schwächen der »Almbuben« festgemacht werden. Zunächst Durchgang eins: bis zum 18:18 hielten die Gastgeber das Match offen, um dann innerhalb von 120 Sekunden die erhoffte Satzführung mit fehlender Konzentration zu verspielen. Ähnliche Konstellation dann im dritten Satz als sich die Telekom mit einer Aufholjagd wieder auf 15:17 herankämpfte. Eine Auszeit vom Bottroper Trainer reichte aus, um die Telekom aus dem Rhythmus zu bringen. Verunsicherung in allen Mannschaftsteilen stellte sich laut Teammanager Horstmann ein »und wir haben in drei Minuten alles verspielt.«
0:14-Punkte lautet die Bilanz des Aufsteigers aus den letzten sieben Partien. Wie soll dieser Trend nur gestoppt werden? »Mit dieser Leistung werden wir kein Match mehr gewinnen. Dabei war Bottrop im Vergleich zu den Aufgaben gegen Braunschweig und Dürrenberg/Sperrgau noch der leichteste Gegner. Unser Selbstvertrauen liegt bei Null. Wir brauchen unbedingt ein Erfolgserlebnis«, meinte Telekom Routinier »Matze« Heising.
Ob sich allerdings das erhoffte Ende der Negativserie im letzten Match der Hinrunde und des Jahres 2004 am kommenden Sonntag einstellt, ist fraglich, denn dann geht es gegen den verlustpunktfreien Zweitliga-Tabellenführer Humann Essen. Ohne jeglichen Druck könnte die Telekom zumindest mit einem guten Spiel etwas fürs Selbstvertrauen tun.

Artikel vom 13.12.2004