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Viele Transfers beim BTTC

Tennis: Ende der Wechselfrist - Kader für Sommerrunde 2005 stehen

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). In der Tennisszene sind die Gerüchte verstummt. Zumindest was die Mutmaßungen betraf, mit welchem Kader die hochklassigen Tennisteams in Bielefeld in der Sommerrunde 2005 antreten werden. »Rien ne va plus« (»nichts geht mehr«) lautet die Ansage des Croupiers beim Roulettspiel. Gleiches gilt seit dem 1. Dezember auch für die Tennisklubs, sind mit Ablauf der Wechselfrist keine Transferaktionen für die nächste Freiluftsaison mehr möglich.

TENNISPARKNach wochenlangem Suchen nach der geeigneten Spielerin oder Spieler, mit deren Hilfe die gesteckten Saisonziele verwirklicht werden sollen, können die Sportwarte der Klubs sich wieder anderen Aufgaben widmen. Während einige Klubs recht emsig beim Personenkarussell mitmischten, blieben andere doch eher recht gelassen. Dazu gehört auch das ranghöchste Bielefelder Herrenteam vom Schildescher Tennispark, die nach dem Abstieg aus der Westfalenliga nun wieder in der Oberliga aufschlagen.
Zwar präsentieren die Tennisparkler nur einen einzigen Neuzugang, doch der hat es in sich. Der Ungar Gergely Hultai, der in der momentanen ATP-Weltrangliste auf Position 1019 zu finden ist, wird die neue Nummer eins. »Mit der Verpflichtung von Hultai wollten wir auch ein Zeichen setzen, dass sich bei uns keinen Stillstand gibt«, erklärt Mannschaftsführer Marc Kuchenbecker. Im Vorfeld der Sommerrunde 2004 mussten die Tennisparkler doch einige finanzielle Einbußen hinnehmen, die dank der tollen Solidargemeinschaft innerhalb der Mannschaft, die freiwillig auf finanzielle Zuwendungen verzichteten, aufgefangen werden konnten. »Es gibt zwar in dieser Hinsicht einen Silberstreif am Himmel, doch wir müssen schon genau kalkulieren was möglich ist«, so Kuchenbecker. So wird der zweite Ausländer, der Ukrainer Anton Kokurin zwar noch in der Meldeliste auftauchen, doch voraussichtlich nicht zum Einsatz kommen. Trotzdem sollten die Tennisparkler, die mit Gerald Ribbe und Magnus Zeile nur zwei Abgänge haben, in der Lage sein, in der Oberliga oben mitzuspielen. Zum Kader gehören noch: Jan-Christoph Boldt, Tim Mudrick, Philipp van Hove, Marc Kuchenbecker, Benjamin Dreier und Tim Horstmeier.
TC BRACKWEDEÄhnlich ruhige Transferpolitik gab es im Bielefelder Süden beim TC Brackwede. Die Oberliga-Damen haben genau die erforderlichen sechs Spielerinnen. Die Lücke, die Anke Schneider mit dem Wechsel nach Stukenbrock hinterließ, wird von Simone Zettier geschlossen. Ansonsten blieb alles wie gehabt, gehören Twarowska, Lencina, Mocek, Hoch und Groß zum Kader. Eventuell könnte Marit Bartsch (Studium in Freiburg) einmal aushelfen. »Ansonsten darf bei sechs Spielerinnen nichts passieren«, weiß Betreuer Rolf Hüttermann.
Dagegen wird es bei den Herren vom Bockschatzhof für die Ver-bandsligaspielzeit eine »spanische Fraktion« geben. Neben der Nummer eins Daniel Lencina, wird es mit Miguel Alaso und Hilla Merchan noch zwei weitere »Toreros« geben, die quasi als »Stand-by- Spieler« agieren. »Sie kommen nur zum Einsatz, wenn Not am Mann ist«, macht TCB-Sportwart Walter Groß deutlich. Da es keine Abgänge gab, gehören erneut Loncaric, Weyen, Pansegrau, Sudhölter, Knaut, Heckhoff und Köller noch zum Kader. Da Trainer Georg Magnus ab dem 1. Mai 2005 bei seinem »alten« Klub BTTC seinen Dienst antritt, mussten die TCB-Verantwortlichen aktiv werden. Die Suche hatte Erfolg, denn TCB-Chef Klaus Riemer wird den neuen Coach bereits am morgigen Mittwoch im eigenen Clubhaus präsentieren.
TV FRIESEN MILSEVertrauen in die alte Formation setzen die Verantwortlichen beim Verbandsligisten TV Friesen Milse, bei denen Heinzel, M. Brüseke, Brandt, Becker, Brünger, Schwalbe und V. Brüseke weiter aufschlagen.
BIELEFELDER TTCDagegen drehte sich das Personenkarussell an der Voltmannstraße besonders rasant. Lag es daran, dass der Bielefelder TTC in 2005 seinen 100. Geburtstag feiert, um zwei starke Teams mit Aufstiegschancen bei den Damen und Herren zu präsentieren. Wenn ja, dann ist dies gelungen, denn sowohl die Oberliga-Damen, als auch die Verbandsliga-Herren sind aussichtsreiche Kandidaten, um sich nach oben zu verabschieden. Wer etwas anders sagt, stapelt tief.
Da spielt es bei den Herren auch keine Rolle, dass die vom Sportwart Manfred Olbricht vor Wochen verkündeten Neuzugänge Adrian Gavrila und ein weiterer Stand-By-Spieler aus Rumänien plötzlich nicht mehr zum Kader gehören. »Wir wollen unseren jungen Spielern eine Chance geben«, erklärt BTTC-Pressewart Markus Theine den Verzicht auf die beiden Ost-Europäer. Mit den Neuzugängen Sven Löchter, Felix Haumann und Daniel Borchert sowie Lennart Beckhaus, Max Olbricht, Patrick Pradella, Alexander Dresing, Malte Rudat und Lars Reichelt sollte der BTTC in der Lage sein, um den Verbandsliga-Gruppensieg mitzuspielen. Zumal auch Gabor Pelva weiter zum Kader gehört. Seine seine Einsatzmöglichkeiten sind aufgrund seines Studiums in den USA nur sehr beschränkt möglich.
Noch mehr Potenzial dürfte das Damen-Team des BTTC besitzen. Kurz vor Ablauf der Wechselfrist stieß mit Dimitra Koliou eine weitere gestandene Oberligaspielerin zum Kader. Die 23-Jährige gebürtige Griechin, spielte zuletzt beim Mindener TK. 2002 in der Westfalenliga und ein Jahr später in der Oberliga. In diesem Sommer musste Koliou wegen Schulter- und Rückenbeschwerden eine Pause einlegen. Neue Nummer eins ist die ehemalige Zweitligaspielerin Valerie Meise, die zu ihren Wurzeln - erlernte das Tennis-ABC beim BTTC - zurückkehrte. Weitere Neuzugänge sind Carmen Linder (College in den USA) und Anastasia Tobert (TC Dornberg).
Durch diese Aufstockung rutschten Julia Poltrock und Carolin Möller in der Meldeliste auf die siebte und achte Positionen, die auf den ersten Plätzen wie folgt aussehen dürfte: Valerie Meise, Inga Beermann, Sylvie Hegedis, Ivana Belancic, Carmen Linder, Dimitra Koliou. Tanja Drüke, Bahija El Atifi, Anastasia Tobert, Miriam Remke und Nina Gemkow werden wohl das ein oder andere Spiel in der zweiten Mannschaft (1. Kreisklasse) absolvieren, denn der BTTC will mit der »Reserve« weiter hochrücken. Dort könnten auch Poltrock und Möller spielen, da der BTTC nur zwei Ausländerinnen hat und somit auch die Position sieben und acht tiefer spielen kann. Eine Rotation scheint aber vorprogrammiert zu sein, denn Spielerinnen wie Poltrock und Möller sind sicherlich nicht zum BTTC gekommen, um 2005 in der 1. KK aufzuschlagen.

Artikel vom 07.12.2004