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Leider zwei »Treffer«

Jugendliche Radsport-Asse kardiologisch untersucht


Bielefeld (WB/jm). Leistungsdiagnostik und sportkardiologische Prävention - für die Fußballprofis des DSC Arminia und Spenges Zweitligahandballer längst keine Fremdwörter. Seit Jahren konsultieren sie regelmäßig den in Bielefeld praktizierenden Facharzt für Innere Medizin und Kardiologen Dr. med. Norbert Brauns.
Erst Ruhe-EKG, dann Belastungs-EKG: 20 Talente im Alter von zehn bis 17 Jahren des in Brackwede neu beheimateten Radsport-Landesleistungsstützpunktes OWL beschritten kürzlich mit dieser für Leistungssportler wichtigen Voruntersuchung professionelles Neuland. Auf den ermittelten Werten lässt sich aufbauen.
Modernste 3 D-Echokardiologie (Stützpunktleiter Klaus Thumel: »Eine Art Lebensversicherung«) deckte tatsächlich bei zwei Aktiven erhebliche Probleme auf. Der eine hatte ein zu großes Herz, der andere litt unter Rhythmusstörungen. Beide müssen nun zunächst auf Sparflamme fahren. Klaus Thumel sorgt sich um die Gesundheit seiner Schützlinge und sucht zwecks perspektivischer Auswirkungen Gespräche mit den betroffenen Eltern: »Wir können diesen Kindern die entsprechenden Belastungen nicht mehr zumuten«.
Für den Erwerb ihrer Rennlizenz müssen sich die Nachwuchsfahrer zwar alljährlich vom Sportarzt untersuchen lassen; Brauns' Diagnostik ist freilich - wie zwei »Treffer« zeigen - weitaus tiefgründiger. Für die 380 Euro teure Untersuchung musste jeder Akteur im übrigen bloß einen Eigenanteil von 20 Euro beisteuern - der Rest wurde gesponsert. »Wünschenswert wäre es, wenn sich die Kinder regelmäßig solch einer Untersuchung unterziehen könnten. Das macht Sinn«, erklärt Bezirksjugendwart Klaus Vogt.
Tags darauf läuteten die Kadersportler des Stützpunktes mit einem Treppenlauf an der Lämershagener Talbrücke - eine bei Hermannsläufern gefürchtete Etappe - ihren »Wintercup« ein. Am Sonntag folgte ein Waldlauf zwischen Senner Hellweg und Elbeallee. »Im Februar wird der Wintercup mit einem Radrennen in den Parkhäusern der Universität fortgesetzt«, erzählt Klaus Vogt. Ein Duathlon vervollständigt den Wettbewerb.

Artikel vom 07.12.2004