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Drei Schulsanitäter retten
einen verletzten Radfahrer

Rentner (66) war nach Unfall zusammengebrochen


Bielefeld (hz). Hinschauen und helfen - das ist für Roberta Jaroschek (14), Sabrina Strasen (15) und Christoph Upmann (15) selbstverständlich. Die drei Neuntklässler sind Schulsanitäter an der Gertrud-Bäumer-Realschule und haben am Donnerstag Vorbildliches geleistet: Sie retteten in der großen Pause zwischen der 4. und 5. Stunde den Rentner Hans-Armin Rademacher. Der 66-Jährige war nach einem schweren Sturz von seinem Herrenrad gegen 11.15 Uhr im Grünzug zwischen Kurt-Schumacher- und Stapenhorststraße vor der Schule zusammengebrochen.
Rademacher wollte mit dem Drahtesel von seiner Wohnung in Gellershagen in Richtung Innenstadt radeln, um dort ein paar Besorgungen zu erledigen. Gleich zu Beginn des Grünzuges an der Kurt-Schumacher-Straße, so erinnert sich der 66-Jährige, habe er eine Fußgängerin überholen wollen. Dabei sei er mit dem Rad auf den Rasen geraten, vor eine Kante gefahren und mit dem Kopf voran aus dem Sattel gestürzt. Nach dem Unfall stand der Rentner offenbar unter Schock: Trotz einer stark blutenden Platzwunde über dem linken Auge, einer, wie die Ärzte im »Klösterchen« später feststellten, leichten Gehirnerschütterung und mit zersplitterter Brille auf der Nase radelte Rademacher weiter gen Innenstadt. Vor der Realschule wurde ihm plötzlich schwindelig - er fiel auf dem Rad-/Gehweg um.
Die Schulsanitäter Roberta Jaroschek, Sabrina Strasen und Christoph Upmann hatten nach dem Englischunterricht gerade den Klassenraum zur großen Pause verlassen, als sie auf den zusammengebrochenen Senior aufmerksam wurden. Sabrina eilte zum Telefon, um Rettungsdienst und Polizei zu alarmieren, Christoph zog seine Jacke aus und legte sie dem Unfallopfer unter den Kopf, Roberta stillte die Blutung über dem Auge und säuberte Rademachers Gesicht. Dann führten die 14- und der 15-Jährige ihren Patienten in den Schulsanitätsraum, wo wenig später Rettungsassistenten eintrafen und den 66-Jährigen mit dem Rettungswagen ins »Klösterchen« brachten.
Das konnte der Pensionär nach ambulanter Behandlung schnell wieder verlassen. Am Freitag waren Rademacher und Ehefrau Emmi in der Schule, um sich bei den drei Helfern vom Sanitätsdienst zu bedanken. Die hörten das Lob gerne, stellten aber trotzdem fest: »Wir fanden es selbstverständlich, dass wir geholfen haben.«

Artikel vom 27.11.2004