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Seniorenrat ist
Sprachrohr der
älteren Bürger

Die Kandidaten auf einen Blick


Bielefeld (bp). Der Seniorenrat, der als eine Art Sprachrohr die Interessen älterer Menschen gegenüber Rat und Verwaltung vertreten soll, wird zum zweiten Mal nach 2000 direkt per Brief gewählt. Bis zum 12. Dezember sind alle Bürger über 60 aufgefordert, jeweils drei Stimmen abzugeben. 85 000 Bürger sind wahlberechtigt und sollten, so das Wahlamt, spätestens heute, Samstag, ihre Unterlagen per Post zugestellt bekommen.
Dem Seniorenrat, der seine Aufgaben ehrenamtlich wahrnimmt, gehören bis zu dreizehn Mitglieder an. Zur Wahl stellen sich 24 Kandidaten und 24 Stellvertreter, so genannte »Huckepack-Kandidaten«, die beim Ausscheiden der Erstbewerber nachrücken. Das WESTFALEN-BLATT stellt die Erstbewerber auf dieser Seite vor.
Die Erstkandidaten sind neun Frauen und 15 Männer, die »Huckepack-Kandidaten zwölf Frauen und zwölf Männer. Oberbürgermeister Eberhard David lobte diese Zusammensetzung: »Der Seniorenrat erfüllt wirklich die Frauenquote.«
Im Jahr 2000 bei der ersten Direktwahl machten 21 306 Bürger - das waren 25,9 Prozent - ihre Kreuzchen. Jeder Wahlberechtigte hat drei Stimmen. Insgesamt sind die 13 Seniorenrat-Mitglieder mit ihren »Huckepackkandidaten« mit seinerzeit 58 340 gültigen Stimmen gewählt worden.
Oberbürgermeister Eberhard David wünscht sich diesmal eine Wahlbeteiligung von »mindestens einem Drittel«. Er betont: »Je mehr der über 60-Jährigen von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen, desto größer sind die Chancen, dass der Seniorenrat aktiv die Politik für die ältere Generation mitgestalten kann und Gehör findet.«
Der Seniorenrat kam in der vergangenen Legislaturperiode zu 45 Sitzungen zusammen. Er soll zu Themenbereichen wie Stadt- und Verkehrsplanung, Wohnungsbau, Kultur- und Weiterbildung, Freizeit- und Sportangebote, Sozial- und Gesundheitswesen gehört werden. Er fördert und unterstützt die politische Mitwirkung von Senioren bei allen Fragen, die sie betreffen, berät und unterstützt alle im Bereich der Seniorenarbeit tätigen öffentlichen und privaten Einrichtungen, berät den Rat, seine Ausschüsse und die Verwaltung, wirkt bei der Planung und Erstellung von öffentlichen Anlagen und Einrichtungen mit und fördert die Teilnahme der über 60-Jährigen am gesellschaftlichen und kulturellen Leben und die Solidarität der Generationen.
Der Seniorenrat bietet in den Stadtbezirken und im Rathaus feste Sprechzeiten an.
Die bisherige Vorsitzende Helga Sielemann, die sich erneut zur Wahl stellt, betont, der Seniorenrat habe viel bewegt, es gebe aber auch noch viel zu tun: »In Bielefeld müssen Strukturen und Vernetzungen ausgebaut werden, damit sich ältere Menschen in der Stadt wohl fühlen und zurecht finden können.« Die Kandidaten, die sich der Wahl stellen, gehören teilweise politischen Parteien an, haben Erfahrung in der Kommunalpolitik, teilweise arbeiten sie mit in Verbänden wie dem Sozialverband Deutschland oder sind gewerkschaftlich organisiert.
Unter den Kandidaten gibt es langjährige Ratsmitglieder, die es, so sagen sie selbst, »einfach noch nicht lassen können«, aber auch Menschen, die sich auf einem neuen Feld engagieren wollen.
Die ausgefüllten Stimmzettel müssen bis spätestens Sonntag, 12. Dezember, um Mitternacht im Rathaus eingetroffen sein. Ausgezählt werden die Stimmen von Montag, 13. Dezember an. Mit einem Ergebnis wird am Mittwoch, 15. Dezember gerechnet.
Informationen gibt es entweder in der Geschäftsstelle des Seniorenrates, Neues Rathaus, 1. Etage, Flur G, Zimmer 105, Telefon 51-3834 oder beim Wahlteam, Altes Rathaus, 1. Etage, Zimmer 150, Telefon 51-2109.

Artikel vom 27.11.2004