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Sparkurs wird
fortgesetzt

Noltensmeier scheidet 2005 aus

Lage-Stapelage/Kreis Lippe (SZ). Die Landessynode hat den Haushalt für die Lippische Landeskirche 2005 beschlossen. Er umfasst rund 40 Millionen Euro. Die Landeskirche erwartet im kommenden Jahr rund 29 Millionen Euro Einnahmen aus der Kirchensteuer. Auf der Herbstsynode wurde zudem bekannt gegeben, dass Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier 2005 in den vorzeitigen Ruhestand geht.

In seiner Haushaltsrede mahnte der juristische Kirchenrat Dr. Arno Schilberg, den auf den vergangenen beiden Synoden eingeschlagenen Sparkurs konsequent fortzusetzen. Das sei notwendig, um 2009 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können. Darüber hinaus seien weitere haushaltskonsolidierende Maßnahmen notwendig. Angedacht seien Kürzungen unter anderem im Bereich der Telefonseelsorge, der Jugendarbeit oder auch bei den Zuschüssen zu den Kirchlichen Hochschulen Bethel und Wuppertal.
Außerdem gab die Lippische Landessynode an die Kirchengemeinden eine Empfehlung für die Begegnung mit muslimischen Mitbürgern. Der Text soll auch in die türkische Sprache übersetzt und an die muslimischen Gemeinden und Verbände weitergeleitet werden. Darin geht es um Begegnung und Möglichkeiten gemeinsamen Handelns.
Das Thema Islam habe in den vergangenen Jahren in der Gesellschaft an Bedeutung gewonnen: »Einerseits begegnen wir in vielfältiger Weise Menschen, die sich zum Islam bekennen. Andererseits aber werden wir immer wieder mit Bildern von Gewalttaten konfrontiert, und wir erfahren, dass sich die Täter nicht selten ausdrücklich auf den islamischen Glauben berufen. Solche Taten lösen bei uns Furcht und Schrecken aus«, heißt es darin. Die Bereitschaft zum Zusammenleben mit Muslimen dürfe nicht durch diese Angst erstickt werden. Es gelte, Vorurteile zu vermeiden und gemeinschaftliches Leben zu ermöglichen.
In einem dritten Punkt beschloss die Synode Haus Stapelage als verkleinertes kirchliches Gäste- und Tagungshaus weiterzuführen. Ein Teil der Anlage wird zur Nutzung an die Stiftung EbenEzer vermietet.
Die Belegungsquote soll erhöht werden. Für die Umsetzung soll zum 1. Januar eine Geschäftsleitung direkt vor Ort eingerichtet werden. Sollte bis zum Ende des Jahres 2009 eine Steigerung der Belegungsquote von derzeit 25 Prozent auf 50 Prozent nicht erreicht sein, soll dann über die Weiterführung des Hauses neu beschlossen werden.
Gerrit Noltensmeier, wird zum 30. September 2005, zehn Monate vor Vollendung des 65. Lebensjahres, in den Ruhestand gehen. Das wurde auf der Herbstsynode bekannt gegeben. Gerrit Noltensmeier war 1996 in das Amt gewählt worden. Seit 1996 ist er auch stellvertretender Moderator des Reformierten Bundes und seit 2003 Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Landessynode wird während der Sommersynode 2005 einen Nachfolger wählen, der am 24. September 2005 in das Amt des Landessuperintendenten eingeführt werden wird.

Artikel vom 24.11.2004