24.11.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Spenge macht ALG II
vor Ort nicht mit

Verzicht auf Anlaufstelle - Stadt Enger will helfen

Von Volker Zeiger
Spenge/Enger (SN). Die Stadt Spenge wird keine Bediensteten für die Betreuung von Arbeit suchenden Menschen im Hinblick auf die Umsetzung von Arbeitlosengeld II (ALG) abstellen. Räumliche und personelle Gründe seien ausschlaggebend, sagte der Beigeordnete Klaus Heienbrok gestern auf Anfrage dieser Zeitung.

Die »Arbeitsgemeinschaft für Arbeit im Kreis Herford« (ARGE) will von Januar 2005 an in allen Städten und Gemeinden mit Außenstellen vertreten sein. Die Gemeinschaft und die örtlichen Sozialämter sollen zusammengeführt werden, so dass die Aufgaben von den jeweiligen Kommunen wahrgenommen werden können.
In Spenge sei das nicht möglich, betont Heienbrok: Das Amt für Soziales und Seniorenarbeit befindet sich im Gebäude der Grundschule Spenge/Hücker-Aschen. Sieben Bedienstete arbeiten dort »in sehr beengten räumlichen Verhältnissen«. Diese Raumsituation lasse sich nicht verändern, weil es die frühere Hausmeisterwohnung sei.
Die Stadt verwarf auch Überlegungen, die einen Container mit Büroräumen als Lösung vorschlugen. Dies sei nicht zuletzt vor dem Hintergrund geschehen, den »inneren Schulbetrieb« zu wahren, der genieße eine hohe Priorität. Alle genannten Gründe machten es unmöglich, die 4,9 Planstellen (davon 2, die durch die Agentur für Arbeit besetzt werden, der Kreis übernimmt zwei und die Stadt 1,9) unter städtischem Dach zusammenzuführen.
Als unbefriedigend wird von Spenge außerdem die personelle Ausstattung der Arbeitsgemeinschaft gesehen. Die Stadt Spenge habe »mehrere offene, intensive Gespräche geführt«, sagte Heienbrok. Die Mitarbeiter lehnten ab, weil die Rahmenbedingungen nicht stimmten und Perspektiven fehlten. Heienbrok: »Gegen den Willen eines Bediensteten sollte keine Abordnung erfolgen«.
Die Verwaltungsspitze schlug daher dem Sozialamt des Kreises vor, dass die auf Spenge entfallenden Stellenanteile »den übrigen interessierten Kommunen zwecks Besetzung angeboten werden können«.
Um die Frage nach der räumlichen Situation zu lösen, erinnert die Stadt Spenge den Kreis Herford an die die Außenstelle seines sozialen Dienstes, die in modernen Büros am Blücherplatz untergebracht ist und sie dort mit der kreiseigenen Gesellschaft »Die Chance« gemietet hat. Eine weitere Lösung bietet sich, wie Engers Bürgermeister Klaus Rieke andeutete, in der Widukindstadt an: »Die Verwaltung wird das Personal - zwar nicht so viel wie vorgesehen - abstellen können«. Um das Spenger Potenzial eventuell mit betreuen zu können, müsste ein neues Gebäude angemietet werden.

Artikel vom 24.11.2004