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Geheimnisvolle
Welt entdeckt

Dieter Grell im Heimathaus zu Gast

Harsewinkel (top). »Lassen Sie sich durch Dieter Grell in die geheimnisvolle Welt des Monsieur Ibrahim entführen«, so führte KöB-Leiterin Barbara Petschik in die Aufführung »Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran« ein. Lebendige Dialoge, Pointen und arabische Musik, alles allein von Dieter Grell inszeniert, ließen die zahlreich erschienenen Zuschauer jetzt im Heimathaus schnell in das Leben von Monsieur Ibrahim eintauchen.

»Was soll's, er ist doch nur ein Araber«, denkt sich der junge Jude Moses, der täglich im Laden des Monsieur Ibrahim einkauft und dabei ein paar Konserven klaut, bis Monsieur Ibrahim ihm eines Tages erwidert: »Ich bin kein Araber, Momo, ich komme vom goldenen Halbmond«. Aus diesem ersten Satz entwickelt sich ein Gespräch und daraus eine wunderbare Freundschaft zwischen dem türkischen Moslem Monsieur Ibrahim und dem jungen Juden Moses, der von ihm nur »Momo« genannt wird. »Monsieur Ibrahim hat mir die wirksamste aller Waffen gegeben, ich bedrohe die Welt mit einem Lächeln«, ist Moses ist begeistert von der Wirkung seines Lächelns, das ihm in vielen Lebenssituationen weiterhilft. Allein bei seinem Vater funktioniert diese »Waffe« nicht. Als sein Vater Moses verlässt und schließlich Selbstmord begeht, wendet sich Moses immer mehr Monsieur Ibrahim zu und lässt sich von ihm adoptieren . . .
Der Schauspieler und Musiker Dieter Grell überzeugte mit seiner ansprechenden Aufführung, die die Geschichte des gleichnamigen Romans von Eric-Emmanuel Schmitt erzählt. »Welche Tiefe und Innigkeit in dem Buch steckt«, so Barbara Petschik, ließ Dieter Grell die Zuschauer durch seine Musik und die Darstellung unterschiedlicher Rollen erleben. Einerseits las er aus der Perspektive Moses lebendig vor, aber er spielte auf der anderen Seite in den Dialogen beide Personen. Dabei nahm er erstaunlich gewandt Körperhaltung, Mimik und Gestik der jeweiligen Person an.

Artikel vom 24.11.2004