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Ständig auf dem neuesten Stand der Technik gehalten wird der Maschinenpark in Löhne, auf dem Dremec Distanzbolzen in großen Stückzahlen fertigt, während in der Schwesterfirma in der Tschechischen Republik Sonderteile produziert werden.

Dremec liefert
in alle Welt

Start als Einmann-Unternehmen

Von Jörg Schäfer
Löhne (HK). Gut vertreten sowohl in Ostwestfalen-Lippe als auch in Deutschland und weltweit: Diese nicht einfache Mehrfachrolle bewältigt die Löhner Dremec Befestigungselemente GmbH. Sehr zur Freude von Firmengründer Rolf Dressel, der sich die Geschäftsführung mit Sohn Stephan teilt.

»Unser Umsatz steigt kontinuierlich, weil wir nicht nur unsere weltweiten Geschäftsverbindungen von Mexiko über Südafrika bis Australien pflegen, sondern auch ganz gezielt unsere großen und kleineren Kunden in der unmittelbaren Umgebung mit einem ganz besonderen Service bedienen«, erklärt der 63-Jährige, dessen Betrieb seinen besonderen Schwerpunkt in der Herstellung von Befestigungselementen für elektronische Bauteile hat. Im Alter von 49 Jahren gründete Dressel die Firma an ihrem heutigen Standort an der Bergkirchener Straße. »Mein Ausreiseantrag aus der DDR war im Sommer 1989 endlich bewilligt worden, und ich hatte in Kirchlengern eine Anstellung gefunden«, erinnert sich der Ingenieur. Als sein Arbeitgeber Anfang 1991 insolvent wurde, stand Rolf Dressel vor der Wahl, arbeitslos zu werden oder die Ärmel hochzukrempeln und sich selbständig zu machen. In einer ungenutzten landwirtschaftlichen Halle fiel im Mai 1991 der Startschuss: »Die ersten zwei Monate habe ich fast nur damit verbracht, aus dem ehemaligen Stall eine kleine Produktionshalle mit Büro zu machen«, erinnert sich der Geschäftsführer. Einzelkämpfer blieb Rolf Dressel auch während der nächsten zwei Jahre. »Ich habe die Aufträge hereingeholt, die Produktionsmaschinen bedient, die Ware versandfertig gemacht und auch die Rechnungen und die gesamte Buchführung abgewickelt«, erinnert er sich. Nach zwei Jahren kam Sohn Stephan als erster Mitarbeiter in den Betrieb und es ging schnell weiter aufwärts: »Seit der Firmengründung ist unser Umsatz kontinuierlich gewachsen - auch in konjunkturell schwierigen Zeiten hat es nie einen Einbruch gegeben«, stellt Stephan Dressel fest.
Distanzbolzen aus Messing, Stahl, Polyamid, Polystyrol oder Kunststoff, Distanzbolzen mit selbstschneidendem Gewinde oder mit UNC-Gewinde, Distanzhülsen und eine breite Palette von Normteilen liefert Dremec heute in alle Welt, wobei der Schwerpunkt mit rund 80 Prozent des Umsatzes nach wie vor in Deutschland liegt. In Löhne werden dabei auf einem modernen Maschinenpark im Zweischicht-Betrieb mit rund 20 Mitarbeitern die Großserien-Standardteile gefertigt. »Ein Metier, das wir perfekt beherrschen«, wie Dressel erklärt, gleichzeitig aber auf eine andere besondere Stärke verweist: »Wir sind auch in der Lage, jede Art von komplizierten Sonderteilen in kürzester Zeit in perfekter Qualität zu fertigen«. Um sich so vom Wettbewerb abzuheben, hat das Löhner Unternehmen im Jahr 2000 einen Produktionsbetrieb im Osten der Tschechischen Republik eröffnet. Bei der Gründung der »Dremec CR« kamen Rolf Dressel seine Erfahrungen und guten Kontakte aus DDR-Zeiten in das Nachbarland zu Gute. »Wir produzieren dort mit 15 erstklassig ausgebildeten und hochmotivierten Drehern die handarbeitsintensiven Sonderteile, die sich in Löhne nicht rationell herstellen lassen«, erläutert der Senior das erfolgreiche Engagement in Osteuropa, das dazu geführt hat, dass mittlerweile schon rund 40 Prozent der Dremec-Produktion Sonderteile sind. Rund 200 Tonnen Material verarbeitet Dremec jährlich, der monatliche Produktionsausstoß beträgt rund zwei Millionen Teile. »Unser Kundenkreis reicht von der Luftfahrt-Industrie über den Fahrzeugbau, die Medizintechnik und die Computerindustrie bis hin zum Schaltschrankbau«, gibt Stephan Dressel einen Überblick und ergänzt: »Dort erwartet man von uns nicht nur höchste Qualität, sondern auch pünktliche, tagesgenaue Lieferung«. Deshalb setzt Dremec auch in der Lagerhaltung und der Auftragsbearbeitung auf modernste Standards wie Online-Order und Online-Auftragsabwicklung.

Artikel vom 24.11.2004