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Nur wenige träumen
den Dornröschenschlaf

Klaus Gorznys Bildband über Lippeschlösser


Paderborn (WB/pia). Wer gern Ausflüge in die Vergangenheit unternimmt und dabei auch schöne Landschaften entdecken mag, der wird interessiert in dem reich bebilderten Reisebuch »Lippeschlösser« von Klaus Gorzny blättern. Der pensionierte Chemiker hat das eher unspektakuläre Fließgewässer von seiner Quelle in Bad Lippspringe am Fuße des Teutoburger Waldes bis zur Mündung in den Rhein bei Wesel begleitet. Auf diesem 220 Kilometer langen Weg hat er abgelegene Ortschaften und Adelssitze entdeckt, die einen Besuch offensichtlich lohnen.
Gorzny beschreibt in seinem Bildband die Geschichte und Gegenwart von mehr als 30 Schlössern und Burgruinen. Einige von ihnen werden heute noch intensiv genutzt, so wie die ehemalige fürstbischöfliche Residenz Schloß Neuhaus bei Paderborn, die eine Schule und ein Museum beherbergt; andere träumen wie Haus Nehlen zwischen Hamm und Soest einen wahren Dornröschenschlaf. Damit der Leser sich auf seiner persönlichen Entdeckerreise entlang der Lippe auch zurecht findet, hat Gorzny die Wege zwischen den herrschaftlichen Stationen gut beschrieben. Schöne Farbfotografien laden außerdem zum Schlösserbummmel ein.
Wer sein Wissen über die häufig wechselvolle Vergangenheit der Residenzen vertiefen möchte, findet fundierte, aber leicht verständliche Hintergrundberichte. Ein einziger Mangel sind die fehlenden Bildunterzeilen, der Autor gibt Hinweise auf die abgebildeten Gebäuden lediglich in seinen Texten.

Klaus Gorzny: »Lippeschlösser«, 180 S., piccolo verlag marl, ISBN 3-9801776-8-8, 19.90 Euro.

Artikel vom 16.12.2004