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Menschen in
unserer Stadt
Andreas Wehse
Tierheilpraktiker

Die Liebe zu den Pferden, die hat Andreas Wehse von Kindesbeinen an bis heute begleitet. »Da bin ich als Knirps so reingewachsen, der Pferdestall war damals mein zweites Zuhause«, erinnert sich der 45-Jährige an seine Zeit als Stalljunge in Recklinghausen. 25 Jahre ist es nun her, dass Wehse nach Bielefeld gezogen ist und hier das einstige Hobby zum Beruf gemacht hat. Der ehemalige Stalljunge aus dem Ruhrgebiet hat sich zum Tierheilpraktiker mit eigener Praxis an der Babenhauser Straße »gemausert«.
Und, wen wundert es, die Hälfte der Patienten von Andreas Wehse sind Pferde, die andere Hälfte Hunde und Katzen. Als »Konkurrenz« zu Bielefelds Tierärzten sieht sich der Naturheilkundler allerdings nicht. »Ich muss immer das tun, was für den Patienten das Beste ist«, sagt der Vater einer dreijährigen Tochter. Deshalb überlässt er die Akut- und Intensivmedizin den studierten Fachleuten - Bisse, Brüche oder Vergiftungen behandelt der Tierheilpraktiker nicht. »Die Tierärzte«, so der 45-Jährige, »sind für die Notfallmedizin viel besser ausgerüstet als ich.«
Wo der Experte mit Hochschulabschluss jedoch an die Grenzen ärztlicher Kunst stößt, da beginnt die Arbeit von Andreas Wehse. Wie beispielsweise bei der Stute »Jaemy«, die sich vom Schmied einfach nicht die Hinterhufe beschlagen lassen wollte. Die Vermutung des Handwerkers, die neunjährige Pferdedame habe eine Erkrankung im Unterleib, stellte sich als komplette Fehldiagnose heraus. »Die Stute war verhaltensauffällig, weil sie bei der Dressurarbeit überfordert worden war«, stellte Wehse beim Besuch im Stall fest. Ein homöopathisches Arzneimittel verschaffte dem Tier schließlich Linderung. »Nach vier Tagen«, erinnert sich der Babenhauser, »schaute Jaemy schon wieder ganz friedlich zur Box heraus.«
Natur und Tier - diesem Motto bleibt Andreas Wehse auch in der Freizeit treu. Auf einem ehemaligen Bauernhof zwischen den Feldern an der Babenhauser Straße hat sich der 45-Jährige mit Frau und Töchterchen sowie den beiden Windhunden »Hugo« und »Carlos« in einer umgebauten Stallung seine eigene Idylle geschaffen. Beim Blick aus dem Wohnzimmerfenster ins »Grüne« lässt sich wunderbar die Vogelwelt beobachten. Jens Heinze

Artikel vom 23.11.2004