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Kids unter Drei
in Spielgruppen
unterbringen

Stadt reagiert auf Umfrageergebnis

Versmold (hj). Die Stadt Versmold will versuchen, weitere Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren in den vorhandenen elf Spielgruppen zu schaffen. Das ist das Ergebnis einer Diskussion, die sich nach der Vorstellung des Umfrageergebnisses im Jugend-, Kultur- und Schulausschuss am Montagabend ergeben hat.

Die Stadt hatte, wie mehrfach berichtet, 547 Erziehungsberechtigte von Kindern unter drei Jahren angeschrieben und sie gebeten, an dieser Umfrage teilzunehmen. 130 Personen oder 23,8 Prozent haben einen Betreuungsbedarf benannt. Die meisten befragten Eltern (59) wünschen eine Betreuung in einer Spielgruppe gefolgt von 34 Eltern, die einen Platz in einer Tageseinrichtung wünschen. Bei einer Aufnahme in einer Tageseinrichtung besteht die Erwartung, dass Kinder sogar ganztags betreut werden.
In Versmold gibt es derzeit elf Spielgruppen, von denen acht eine Betriebserlaubnis haben, eine wird durch den Kreis gefördert, drei Spielgruppen befinden sich im Antragsverfahren. »Alle Spielgruppen haben vielfach Kinder unter drei Jahren aufgenommen«, stellte Fachbereichsleiter Hans-Jürgen Matthies in der Sitzung fest. »Eine Spielgruppe erweitert das Spielgruppenangebot bereits vom 1. Dezember an.« Matthies will nun das Umfrageergebnis den in Versmold tätigen Spielgruppen präsentieren und darauf hinwirken, dass sie weitere Betreuungsplätze anbieten. »Auch bei den Tageseinrichtungen wollen wir vorstellig werden«, ergänzte er.
»Ich weiß, dass alle Spielgruppen in privater Hand sind und einige von ihnen das Angebot noch ausbauen wollen. Hier besteht sicherlich eine Möglichkeit, aktiv zu werden«, ergänzte Marianne Kampwerth (CDU). Jan Ziervogel (SPD) erweiterte diesen Vorschlag: »Die Sache mit den Spielgruppen ist sicherlich gut, doch können sie nicht alle Kinder unterbringen. Die Stadt sollte daher auch mit den Trägern der Tageseinrichtungen sprechen, und wenn es nur darum geht, die Kinder in den entsprechenden Gruppen geschickt umzuverteilen. So kann man jedenfalls einen Teil des Bedarfs abdecken.«
Die Stadt erwartet durch das Inkrafttreten des neuen TAG, des Tagesbetreuungsausbaugesetzes, im nächsten Jahr eine Entlastung. Mit diesem Gesetz wird ein Teil der Reform des Kinder- und Jugendhilfegesetzes vorgezogen, der den Ausbau der Betreuung für unter Dreijährige sicherstellt und die Tagesmütter besser absichert.

Artikel vom 24.11.2004